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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Einfluss Dexamethason-freisetzender Cochlea-Implantate auf den Verschluss der Insertionsstelle nach der Implantation – Eine Histologische Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Thomas Stark - Hals-Nasen-Ohrenklinik und Poliklinik, München
  • Katharina Niedermeier - Klinikum rechts der Isar, München
  • Susanne Braun - HNO-Klinik, Frankfurt/M.
  • Anne Jakob - Klinikum rechts der Isar, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod537

doi: 10.3205/12hnod537, urn:nbn:de:0183-12hnod5370

Published: April 4, 2012

© 2012 Stark et al.
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Text

Der Erhalt eines vorhandenen Resthörvermögens im Rahmen der Cochlea Implantation ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Versorgung mittels Elektrisch-Akustischer Stimulation (EAS). Glucocorticoide haben sich als otoprotektive Substanzen bewährt. Eine gezielte lokale Applikation von Glucocorticoiden mit Reduktion systemischer Nebenwirkungen und ausreichend hohen Wirkspiegeln im Innenohr kann über ein Dexamethason-freisetzendes Cochlea-Implantat erreicht werden. Aufgrund der anti-proliferativen und immunsuppressiven Eigenschaften des Glucocorticoids müssen eine verzögerte Einheilung und damit verbunden ein erhöhtes Infektionsrisiko ausgeschlossen werden.

Hierzu wurden pigmentierte Meerschweinchen beidseits mit Silikonstiften implantiert (n=54). Die Hälfte der Tiere wurde mit Dexamethason-freisetzenden Stiften implantiert, die andere Hälfte mit nicht Medikamenten-freisetzenden. Der Verschluss der Insertionsstelle wurde jeweils nach 8, 12 und 35 Tagen nach der Implantation untersucht. Eine Dichtigkeitsprüfung erfolgte über eine Applikation von gefilterten Tuschepartikeln in das Mittelohr. Über histologische Untersuchungen der Cochleae wurden der Prozess der Gewebebildung und die Dichtigkeit der Insertionsstelle beurteilt.

Hinsichtlich der Dichtigkeit ergaben sich zu den untersuchten Zeitpunkten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen (Stifte mit/ohne Dexamethason). Über den zeitlichen Verlauf nahm die Dichtigkeit innerhalb beider Gruppen signifikant zu. Histologisch zeigte sich keine verminderte Gewebebildung an der Insertionsstelle für die Dexamethason-freisetzenden Stifte.

In der vorliegenden Untersuchung konnte keine verzögerte Einheilung für das Dexamethason-freisetzende Cochlea-Implantat nachgewiesen werden.

Der Erstautor weist auf folgenden Interessenkonflikt hin: Die Forschungsarbeit wurde von der Firma MED-EL, Innsbruck, Austria finanziell unterstützt.