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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Postoperative Komplikationen nach transtemporaler Resektion von Akustikusneurinomen

Meeting Abstract

  • corresponding author Matthias Scheich - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Christian Ginzkey - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Desiree Ehrmann - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod520

doi: 10.3205/12hnod520, urn:nbn:de:0183-12hnod5205

Published: April 4, 2012

© 2012 Scheich et al.
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Text

Einleitung: Die Behandlung des Akustikusneurinoms (AN) hat sich im letzten Jahrhundert von der Operation großer lebensbedrohlicher Tumore zur frühzeitigen funktionserhaltenden Therapie gewandelt. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass der otochirurgische transtemporale Zugang eine sichere Methode zur Resektion kleiner und mittlerer Tumore (T1-T2) ist, mit der sich gute funktionelle Ergebnisse erzielen lassen. Zur fundierten OP-Aufklärung gehört auch die Information über mögliche Komplikationen dieser Therapie.

Methoden: Zwischen Oktober 2005 und März 2011 wurden 111 Patienten in unserer Klinik transtemporal operiert. Postoperative Komplikationen wurden während des stationären Aufenthaltes sowie bei den ambulanten Untersuchungen erhoben.

Ergebnisse: Bei 20 Patienten traten 25 postoperative Komplikationen auf. Am häufigsten fand sich eine Liquorrhoe (12x über die Tube; 1x aus der Wunde). In 9 Fällen sistierte diese durch konservative Maßnahmen nach 5 Tagen. Bei 3 Patienten wurde viermal eine Lumbaldrainage gelegt. Bei einer Patientin wurde transmastoidal die Felsenbeinspitze abgeklebt.

6 Patienten hatten Blutungskomplikationen: 2 umschriebene Kleinhirnblutungen, 1 Epiduralhämatom (EDH), 2 Hämatome des Hautlappens sowie eine Blutung aus der Hautnaht. Bis auf das EDH konnten alle Blutungen konservativ therapiert werden.

Des Weiteren beobachteten wir eine leichtgradige Meningitis, eine fünf Monate andauernde Recurrensparese, eine TIA sowie drei tiefe Beinvenenthrombosen, von denen eine in einer fulminanten Lungenembolie letal endete.

Schlussfolgerungen: Die transtemporale AN-Resektion, die sich als funktionserhaltende chirurgische Technik bewährt hat, hat ein überschaubares spezifisches perioperatives Risiko. Schwerwiegende Komplikationen, die einer chirurgischen Revision bedürfen sind selten (2%). Eine postoperative Liquorrhoe ist relativ häufig (13%), diese sistiert jedoch in den meisten Fällen spontan.