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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Audiologische und soziale Aspekte der Cochlea-Implantation bei Patienten mit einseitiger Taubheit und erhaltener oder normaler Hörleistung des contralateralen Ohres

Meeting Abstract

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  • corresponding author Maria Rösli - Univ.-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Sebastian Hoth - Univ.-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Peter K. Plinkert - Univ.-HNO-Klinik Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod513

doi: 10.3205/12hnod513, urn:nbn:de:0183-12hnod5139

Published: April 4, 2012

© 2012 Rösli et al.
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Einleitung: Aufgrund der guten Rehabilitationserfolge werden die Indikationen zu einer Cochlea-Implantation (CI) zunehmend erweitert, so dass auch Patienten mit nur einseitiger Taubheit versorgt werden. Die zentrale Frage hierbei besteht darin, in welchem Maße Patienten mit guter Hörleistung eines Ohres von der CI-Versorgung des anderen Ohres profitieren.

Methode: Es wurden 20 postlingual einseitig ertaubte CI-Träger im Alter von 21-80 Jahren untersucht und je nach contralateralem Hörvermögen in 2 Gruppen unterteilt. Es wurden folgende Tests durchgeführt: BILD, Richtungshörtest, loudness- und pitch-matching. Beim Letzteren sollte durch den Probanden ein Vergleichston von einem kontinuierlich durchstimmbaren Frequenzgenerator auf dem gesunden Ohr passend zu einem Sinuston auf dem CI-Ohr eingestellt werden. Als Vergleichskollektiv für zwei neu konzipierte Tests wurden 26 normalhörende Probanden im Alter von 22-57 Jahren einbezogen. Die Lebensqualität wurde mittels standardisierter Fragebögen (NCIQ, HPS, APHAB, HHIE und VAS) erfasst.

Ergebnisse: Insgesamt beurteilen die Patienten ihre Lebensqualität nach der Operation als deutlich besser. In beiden Gruppen konnte bei der Mehrzahl der Patienten eine signifikante Verbesserung des Sprachverstehens im Störgeräusch und des Richtungsgehörs nachgewiesen werden. Das loudness matching ergab einen Lautstärkeausgleich im sprachrelevanten Bereich und das pitch matching zeigte eine Ausgewogenheit der Tonhöhenempfindung, wobei aber der Test für Patienten signifikant schwerer durchführbar war als für Normalhörende.

Schlussfolgerungen: Die CI-Versorgung einseitig tauber Patienten weist sich durch die Verbesserung der auditiven Leistungen und der sozialen Reintegration der Betroffenen als berechtigte und sinnvolle Rehabilitationsmaßnahme aus.