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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Sprachverständnis in Störlärm mit dem Würzburger Kindersprachtest

Meeting Abstract

  • corresponding author Fabian Kraus - CHC, HNO-Uni-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Miriam Bürklein - HNO-Uni-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Christian Rainer Steigenberger - HNO-Uni-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Christiane Völter - HNO-Uni-Klinik Göttingen, Göttingen
  • Wafaa Shehata-Dieler - HNO-Uni-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Rudolf Hagen - HNO-Uni-Klinik Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod456

doi: 10.3205/12hnod456, urn:nbn:de:0183-12hnod4568

Published: April 4, 2012

© 2012 Kraus et al.
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Einleitung: Die Fähigkeit Sprachsignale in lauter Umgebung wahrzunehmen und zu verstehen gehört zu den erstaunlichsten Eigenschaften des intakten auditorischen Systems. Patienten mit einer Hörstörung beklagen ein reduziertes Sprachverständnis im Umgebungslärm. Zur qualitativen Erfassung des individuellen Sprachverständnisses von Erwachsenen im Störschall werden standardisierte Testverfahren wie der HSM Test verwendet. Für die Kinderaudiometrie existieren jedoch bis heute wenige vergleichbare Sprachtests zur Anwendung im Störschall. Das Ziel dieser Arbeit war die Evaluation und Standardisierung des neu entwickelten Würzburger Kindersprachtest im Störlärm.

Methoden: Es wurden 24 normal hörende Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren, 11 Mädchen und 13 Jungen, mit dem Test IV des Würzburger Kindersprachtests -3 Listen zu je 20 zweisilbigen Wörtern- untersucht. Als Störgeräusch diente das Würzburger Rauschen, das durch eine zeitversetzte 32-fache Überlagerung des Sprachmaterials generiert wird. Ergebnisse. Für jedes Kind gelang es, bei einem Sprachpegel von 60 dB SPL, die Sprachverständlichkeitsschwelle (SRT) in Abhängigkeit zum Signalrauschabstand (SNR) zu bestimmen. Sie betrug im Durchschnitt -8,3 dB SNR; -7,7 dB SNR für die Liste 1, -9,2 dB SNR für die Liste 2 und -8,1 dB SNR für die Liste 3. Desweiteren ließ sich ein geringer, nicht signifikanter Alterseffekt zu Gunsten der älteren Kinder nachweisen.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass der Würzburger Kindersprachtest geeignet ist, das individuelle Sprachverständnis eines Kindes in Störlärm zu bestimmen. Die SRT betrug im Durchschnitt -8,3 dB SNR, dieses Ergebnis ist vergleichbar mit bislang publizierten Daten. Als ursächlich für die Streubreite der SRT-Werte sind interindividuelle Unterschiede der Probanden zu nennen, wie Motivation, Konzentration und Stand der Sprachentwicklung des Kindes. Alle drei Listen des Würzburger Kindersprachtest waren in den Ergebnissen vergleichbar.