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Wechselwirkung zwischen intratympanaler Dexamethasongabe, Stickstoffmonoxid(NO)-Produktion und Hörschwelle in der Meerschweinchenkochlea
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Ein potentiell zytoprotektiver Effekt der intratympanalen Applikation von Dexamethason liegt u.a. in der Reduktion der pathologischen kochleären Stickstoffmonoxid(NO)-Konzentration. Ziel der Untersuchungen war es darzustellen, wie die Zusammenhänge von NO-Produktion und Hörschwellenänderung nach Applikation von Dexamethason aussehen.
Methoden: Ein Volumen von 0,1 ml Dexamethason (8 mg) wurde bei 24 männlichen Meerschweinchen beidseitig intratympanal appliziert. Je neun mit Dexamethason und 9 mit NaCl behandelte Tiere wurden für 1h mit 90dB beschallt. Zwölf unbehandelte Tiere dienten als Kontrollpopulation und 5 Tiere wurde ausschließlich mit 90dB beschallt. Bei allen Tieren wurde die Änderung in der Hörschwelle erfasst und die NO-Produktion durch Chemilumineszenz in Organkulturen des Cortischen Organs (CO) und der Lateralwand (LW) bestimmt.
Ergebnisse: In unbeschallten Versuchstieren beeinflusste die intratympanale Applikation im zeitlichen Verlauf weder die NO-Bildung noch die Hörschwelle. Eine Beschallung mit 90dB für 1 h führte zu einer Verschlechterung der Hörschwelle bei gleichzeitiger Zunahme der NO-Produktion in LW um das Dreifache und im CO um das Doppelte. Wurde Dexamethason bzw. NaCl 14h vor der Beschallung gegeben, reduzierte sich die NO-Produktion während die Hörschwelle vergleichbar schlecht blieb. Sieben Tage nach Beschallung hatte sich die Hörschwelle wieder erholt während die NO-Produktion unverändert hoch war.
Schlussfolgerung: Obwohl in früheren Studien ein Zusammenhang zwischen Hörminderung und einer direkten NO-Zunahme nachgewiesen wurde, deuten die gegenwärtigen Befunde auf zusätzliche, zeitlich verzögerte Prozesse hin, die die Innenohrphysiologie unabhängig von der NO-Konzentration beeinflussen.