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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Zu den physiologischen Bewegungen des Steigbügels

Meeting Abstract

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  • corresponding author Albrecht Eiber - Universität Stuttgart, Stuttgart
  • Alexander Huber - Univ. HNO-Klinik, Zürich, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod388

doi: 10.3205/12hnod388, urn:nbn:de:0183-12hnod3882

Published: April 4, 2012

© 2012 Eiber et al.
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Einleitung: Die räumlichen Bewegungen des Steigbügels sind aufgrund der kleinen Auslenkungen schwierig nachzuweisen. Häufig wird nur die zur Fußplattenebene orthogonale Bewegung (piston motion) betrachtet und mit der Erregung des Innenohrs verknüpft. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass auch Kippbewegungen (rocking motion) auftreten. Weiterhin wird diskutiert, ob die Fußplatte sich auch in ihrer Ebene bewegt (in-plane motion). Offen ist der Einfluss der nicht kolbenförmigen Bewegungen auf das Hören.

Methoden: Es wird über Messungen an Felsenbeinen und lebenden Meerschweinchen sowie über korrespondierende Computersimulationen anhand mathematischer Modelle berichtet. Neben der akustischen Erregung wurden im Laborversuch Piezoelemente und magnetische Spulen verwendet. Durch Messung mit dem 3D-Laser am Steigbügelkopf oder dem Scanning-Laser an der Fußplatte lassen sich die Bewegungen rekonstruieren. Dabei sind Fehlerbetrachtungen zur nicht ebenen Kontur der Fußplatte erforderlich. Die Bewertung der Hörnerverregung erfolgt aus dem Compound Action Potential (CAP).

Ergebnisse: Bei den Felsenbeinmessungen wurden sowohl beim Menschen als auch beim Meerschweinchen Kippbewegungen um die lange und die kurze Achse des Steigbügels festgestellt. Das Verhältnis zu der Pistonbewegung ist stark von der Erregerfrequenz abhängig. Am lebenden Meerschweinchen konnte eine Hörempfindung resultierend aus den Kippbewegungen nachgewiesen werden. Die in-plane motions sind unterhalb einer signifikanten Schranke, ihr Einfluss auf das Hören scheint nicht relevant.

Schlussfolgerungen: Die räumlichen Bewegungen des Steigbügels sind für das Hören von Bedeutung. Ihre Quantifizierung gibt neue Einsichten zur Optimierung von Operationstechniken und aktiven wie passiven Mittelohrimplantaten.