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Der Einfluss der Formalinfixierung auf die Gewebegröße
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Die TNM- Klassifizierung von Tumorerkrankungen basiert unter anderem auf der Größe des pathologisch untersuchten Tumors. Therapie und Prognose der Erkrankungen hängen vom TNM-Stadium ab. Jedoch wird das Gewebe im formalin-fixierten Zustand vom Pathologen gemessen, und es gibt bislang keine systematische Untersuchung über Veränderungen der Gewebegröße durch die Fixierung.
Fragestellung und Hypothese: Verändert die 24-stündige Formalinfixierung die Gewebegröße und wird dadurch das TNM-Stadium beeinflusst?.
Methodik: Es wurden 100 Tonsillen, welche wegen chronischer Tonsillitis in Dissektionstechnik mit kalten Instrumenten entfernt worden waren untersucht. Es wurde das Volumen, das Gewicht und die Größe (Länge, Höhe, Breite in mm) ausgemessen. Die Messung erfolgte jeweils sofort nach der Operation, nach 4 Stunden Fixierung, nach Übernacht-Fixierung und nach 72 Stunden Fixierung
Ergebnisse: Das Gewebe schrumpfte in der Größe in allen Dimensionen durch die Formalinfixierung und nahm an Gewicht und Dichte zu. Dabei zeigte sich ein stetiger Unterschied zwischen der direkten Ex Vivo Messung, nach 4, 12, 24 und 72 Stunden.
Diskussion und Fazit: Die TNM- Klassifizierung auf Basis der vom Pathologen gemessenen Größe des Tumors nach Formalinfixierung weicht nur geringfügig von den frisch ex vivo gemessenen Dimensionen ab. Dies sollte in Einzelfällen bei Grenzwerten in der Klassifizierung in Betracht gezogen werden. Aufgrund der nur geringfügigen Abweichungen hat dies aber im Regelfall keine klinische Relevanz