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Induktive Chemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Oro- und Hypopharynxkarzinomen als Surrogatfaktor für die weitere onkologische Therapie
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Published: | April 4, 2012 |
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Wir berichten über unsere Erfahrungen der letzten 10 Jahre (2000-2011), in denen wir 68 Patienten mit lokal fortgeschrittenen Oropharynxkarzinomen (Stadium III und IV) mit einer induktiven Chemotherapie behandelt haben. („Höchster Konzept“)
Hierbei wurde nach zwei Zyklen Cisplatin und 5-FU das Ansprechen des Tumors auf die Therapie mittels Restaging untersucht. Im Falle einer Teilremission wurden weitere zwei Zyklen durchgeführt, anschließend erfolgte die Neck dissection und die Behandlung des Tumors in den neuen Grenzen. Den Abschluss bildete die Strahlentherapie. Tumoren ohne Ansprechen auf die Chemotherapie wurden unmittelbar strahlentherapeutisch behandelt.
Wir konnten bei allen Patienten die Notwendigkeit einer Tracheotomie sowie einer PEG Sonde deutlich hinauszögern, so dass die Lebensqualität über lange Zeit gut war. Durch die niedrige Frequenz der Chemotherapie (1x/Monat) kommt es initial auch zu keiner großen Beeinträchtigung der Patienten. Die Ergebnisse und insbesondere die Subgruppenanalyse lassen interessante Schlüsse für eine erfolgreiche onkologische Therapie zu. So zeigt sich, dass Patienten mit Vollremission nach Chemotherapie eine außergewöhnlich hohe 5 Jahres-Überlebensrate aufweisen und so gut wie nie an den Folgen des Tumors (lokale Rezidive, locoregionäre oder Fernmetastasierung) sterben.
Für Patienten mit teilremittierten Tumoren scheint eine radikale Chirurgie sinnvoll zu sein.
Patienten mit fehlendem Ansprechen auf die initiale Therapie hingegen haben eine drastisch verkürzte Lebenserwartung.
Somit kann das Ansprechen auf die induktive Chemotherapie als wichtiger Surrogatparameter für die weitere onkologische Therapie von Kopf-Halstumoren gesehen werden. Bei fehlendem Ansprechen kann der Patient über die Möglichkeiten einer chirurgischen Therapie aufgeklärt werden und steht auch plastisch-rekonstruktiven Maßnahmen wie freien Lappenplastiken – anders als nach definitver Radiochemotherapie – voll zur Verfügung. Ein Zusammenhang mit HPV-Infektion ist Gegenstand weiterer Untersuchung.