Article
Einfluss einer onkologischen Therapie auf immunsuppressive Zellpopulationen bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom des Kopf-Hals-Bereichs
Search Medline for
Authors
Published: | April 4, 2012 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs (PKH) sind extrem immunsuppressiv, was sich u.a. in erhöhten Frequenzen immunsuppressiver Zellpopulationen im peripheren Blut widerspiegelt. In diesem Zusammenhang sind insbesondere regulatorische T Zellen (Treg) hervorzuheben.
Methoden: Die Frequenz von ATP-hydrolysierenden Treg wurde mittels Durchflusszytometrie im peripheren Blut von Patienten mit PKH vor (n=20) und nach Abschluss einer onkologischen Therapie (n=30) sowie in einer gesunden Kontrollgruppe gemessen. CD4+ T Zellen wurden mit exogenem Adenosin für Zytokinexpressions-Messungen inkubiert. Die suppressiven Eigenschaften von Treg wurden mittels CFSE-Proliferationsassay gemessen. Die ATP-Hydrolyse wurde mittels Massenspektrometrie ermittelt.
Ergebnisse: Die Treg-Frequenz in PKH Patienten war im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant (p = 0.04) erhöht. Nach onkologischer Therapie war die Frequenz von Treg am höchsten (p=0.01). Dieser Effekt war besonders ausgeprägt in Patienten, welche eine Therapie mit Cisplatin erhielten. Adenosin führte zu einer signifikanten Suppression der Th1 Zytokin-Expression (IFN-γ, IL-2, TNF-α) in CD4+ T Zellen. ATP-hydrolysierende CD4+ Treg konnten in eine CD25+FOXP3+ und eine CD25negFOXP3neg Subpopulation unterteilt werden. ATP-hydrolysierende Treg zeigten eine Suppression der Proliferation von autologen CD4+ T Zellen. Die ATP-Hydrolyse in Treg war signifikant höher als in „konventionellen“ T Zellen.
Schlussfolgerungen: Eine onkologische Therapie verstärkt die Immunsuppression in Patienten mit PKH. Die Dauer dieses Effektes muss durch weitere longitudinale Studien untersucht werden. Da eine erhöhte Immunsuppression möglicherweise zu Rezidivtumoren und Metastasierung führt, sollte der Einfluss von Chemotherapeutika auf das Immunsystem charakterisiert und bei der Festlegung der Therapie berücksichtigt werden.
Unterstützt durch: Pittsburgh-Essen-Partnerschaftsprogramm PEPP