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RAD51C: Keimbahn-Mutationen eines Gens des Fanconi-BRCA-Signalweges als Prädisposition für die Entwicklung von Kopf-Hals-Karzinomen
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: RAD51C wurde kürzlich als Mitglied des Fanconi-BRCA-Signalweges identifiziert. Außerdem konnte funktionell nachgewiesen werden, dass Keimbahnmutationen des RAD51C-Gens neben BRCA 1 und BRCA2 prädisponierend für die Entwicklung von Brust- und Ovarialkarzinomen sind (Meindl, et al., 2010; Vaz, et al., 2010; Nature Genetics). Diese Ergebnisse wurden seither von mehreren Gruppen bestätigt.
Methoden: Wir analysierten den RAD51C-Mutationsstatus in der Keimbahn von 121 Patienten mit sporadischen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich. Hierzu wurden alle Exone des RAD51C-Gens und die angrenzenden Intronsequenzen komplett sequenziert.
Ergebnisse: Bei sieben der 121 (5,8%) Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen konnten in der Keimbahn Mutationen des RAD51C-Gens detektiert werden. Sechs dieser Mutationen waren identisch mit den bisher in Blut- und Ovarialkarzinomen dargestellten Veränderungen und konnten insofern schon im Vorfeld funktionell charakterisiert werden. Die bisher nicht beschriebene Mutation, befand sich in dem kanonischen Spleißakzeptor des Exons 5 und ist deshalb per se als funktionell beeinträchtigend zu werten.
Schlussfolgerung: Keimbahnmutationen des RAD51C-Gens prädisponieren analog zu Brust- und Ovarialkarzinomen zur Entwicklung von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (Scheckenbach et al. Human Mutation; humu-2011-0592).