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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Strahlenresistente Plattenepithelkarzinomzellen zeigen ein gutes Ansprechen auf simultane Behandlung mit γ- und α-Strahler

Meeting Abstract

  • corresponding author Guido Piontek - Klinikum rechts der Isar, HNO-Klinik, TU München, München
  • Anja Pickhard - Klinikum rechts der Isar, HNO-Klinik, TU München, München
  • Markus Essler - Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizin, TU München, München
  • Rudolf Reiter - HNO-Klinik, Universität Ulm, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod283

doi: 10.3205/12hnod283, urn:nbn:de:0183-12hnod2830

Published: April 4, 2012

© 2012 Piontek et al.
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Text

Einleitung: Die Idee, Tumore lokal durch spezielle Isotope zu behandeln, ist hinreichend durch die Radiojodtherapie bekannt. Ziel dieser Arbeit war es, zu untersuchen, ob strahlenresistente Plattenepithelkarzinomzellen durch α-Strahler in der Proliferation gehemmt werden können.

Methoden: Zwei etablierte Tumorzelllinien (UD5 und Cal27) wurden einmalig mit 8 Gy bestrahlt. Parallel erfolgte die Behandlung mit an den EGFR-Antikörper Cetuximab gekoppeltem α-Strahler Wismut-213 (1µki). Die Zellproliferation wurde mittels Crystal Violett ELISA und klonogenes Tumorüberleben anhand des Colony Formation Assays bestimmt. In Western Blot Analysen wurde die Proteinexpression des EGFR und seiner nachgeschalteten Signalwege bestimmt.

Ergebnisse: Die Zelllinie Cal27 zeigte eine signifikante Abnahme der Proliferation sowie des klonogenen Überlebens nach Bestrahlung oder nach Zugabe des α-Strahlers (p<0,05). Bei der Zelllinie UD5 fand sich bei beiden Strahlenarten kein Ansprechen der Zellen bezüglich der Zellproliferation (α-Strahler: p=0,57, γ-Strahler: p=0,18). Bei simultaner Behandlung zeigte sich allerdings auch bei der strahlenresistenten Zelllinie UD5 eine signifikante Abnahme der Proliferation (p=0,006) und des klonogenen Überlebens (p=0,0096).

In Western Blot Analysen fand sich für den γ-Strahler eine kurzzeitige Aktivierung des EGFR, beim α-Strahler konnte diese Aktivierung erst nach 24 h gezeigt werden. Bei der Kombination mit γ- und α-Strahler waren der EGFR sowie die nachgeschalteten Signalwege sowohl kurzfristig wie auch nach 24h aktiviert.

Fazit: Strahlenresistente Tumorzellen können bei simultaner Behandlung mit γ- und α-Strahler signifikant in ihrer Proliferation gehemmt werden. Die Phosphorylierung des EGFR scheint hierbei eine wichtige Rolle zu spielen.