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Rolle der lokoregionären Kontrolle der Induktionschemotherapie (ICT) bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: ICT bestehend aus Docetaxel, Cisplatin und 5-Fluorouracil (5-FU) und anschließender Radio(chemo)therapie (RCTX) stellt heutzutage den „Gold Standard“ der ICT in der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren dar. Gute Ansprechraten dieser Therapiemodalität werden teilweise mit nicht unerheblichen Akut-Toxizitäten erkauft. Eine akute Verschlechterung der Lebensqualität kann zu einem Therapieabbruch durch den Patienten mit Einfluss auf die Prognose führen.
Methoden: Fallbeschreibung eines Patienten mit Therapieabbruch nach 3 Zyklen ICT.
Fallbeispiel: Wir berichten über einen 70-jährigen Patienten, bei dem 12/2010 nach histologischer Sicherung ein cT3 cN0 cM0 Oropharynxkarzinom diagnostiziert wurde. Eine begonnene ICT mit 3 Zyklen Docetaxel 75 mg/m2 (d1), Cisplatin 100 mg/m2 (d1) und 5-FU 1000 mg/m2 (d1-4) alle 3 Wochen konnte ohne Verzögerung durchgeführt werden. Der Patient litt während der Therapie an Hypokaliämie, substitutionsbedürftiger Anämie und einer Grad 3 Neutropenie. Im Restaging nach ICT zeigte sich klinisch in der Panendoskopie eine komplette Response, histologisch wurde in Biopsien kein Tumor mehr nachgewiesen. Eine konsolidierende RCTX wurde von dem Patienten bei tumorbedingter Beschwerdefreiheit abgelehnt. 12 Monate nach Erstdiagnose stellt sich der Patient mit Schmerzen oropharyngeal erneut vor. Im CT des Halses zeigt sich eine Tumormasse von der gleichen Größe wie zum Zeitpunkt der Erstdiagnose.
Schlußfolgerung: Bei unserem Patienten zeigte sich durch die alleinige ICT eine lokoregionäre Tumorkontrolle von 12 Monaten. Für alleinige Chemotherapie ist dies ein erstaunlich gutes Ergebnis. Eine Komplettierung der Therapie ist dennoch gerade bei guten Ansprechraten dringend geraten.