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Chromosomale Instabilität ist in Resektionsrändern von malignen Tumoren der Mundhöhle ein Prädiktor für lokale Rezidive
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Trotz erheblicher Anstrengungen ist es in den letzten Jahrzehnten nicht gelungen, das Auftreten lokaler Rezidive nach ablativer Chirurgie von Mundhöhlentumoren deutlich zu reduzieren. Eine mögliche Ursache ist das Zurückbleiben potentiell maligner Zellen (minimal residual disease)oder prämaligner Zellgruppen in den Resektionsrändern.
Der Nachweis chromosomaler Instabilität in diesen histopathologisch tumorfreien Resektionsrändern könnte eine Möglichkeit bieten, das Risiko für das Auftreten eines Rezidivs einzuschätzen.
Methoden: Wir untersuchten alle histopathologisch untersuchten Resektionsränder (n=151) von 19 Patienten mit radikal entfernten Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle. Das Vorliegen einer chromosomalen Instabilität wurde mittels luorescence in situ Hybridisation(FISH) nachgewiesen, wobei das Vorliegen einer chromosomalen Dysbalanz und/oder Polyploidie der Chromosome 1 und 7 als Instabilität gewertet wurde. Zusätzich erfolgte eine p53 Expressionsanalyse der Gewebeproben mittels Immunfärbung. Das minimale Follow-up betrug 5 Jahre.
Ergebnisse: Von 19 Patienten entwickelten 8 ein Rezidiv. Bei 7 dieser 8 Patienten konnte mittels FISH genetische Instabilität in mindestens einem Resektionsrand nachgewiesen werden (p=0,02). Überexpression von p53 korrelierte sowohl im Tumorgewebe, als auch in den Resektionsrändern nicht signifikant mit dem Auftreten eines Rezidivs p=0.16 und p=0.09).
Schussfolgerungen: Das Risiko für das Auftreten eines lokalen Rezidivs eines Plattenepithelkarzinoms der Mundhöhle kann mittels Untersuchung der histologisch tumorfreien Resektionsränder auf chromosomale Instabilität zuverlässig eingeschätzt werden.