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Ein seltener oropharyngealer Befund – Das primäres Merkelzell-Karzinom der Tonsille
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Published: | April 4, 2012 |
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Das Merkel-Zell-Karzinom ist ein seltener, neuroendokriner, hochmaligner Tumor, welcher von den Merkel-Zellen der Oberhaut ausgeht. Die typischerweise im hohen Lebensalter auftretenden und solide, rötlich-kugelig aussehenden Tumore wachsen bevorzugt an lichtexponierten Hautstellen des Kopf-Hals-Bereiches mit einem Durchmesser von weniger als 2 cm. Je nach Größe und Ausdehnung des Befundes besteht die adäquate Behandlung in einer chirurgischen Therapie und/oder Radiotherapie und/oder Polychemotherapie.
Wir berichten über den Fall einer 76jährigen Patientin mit der Diagnose eines primären MCP (Merkel-Zell-Polyomavirus) positiven Merkelzellcarcinoms ausgehend von der oropharyngealen Schleimhaut der rechten Tonsille mit cervikalen, axillären Lymphknotenmetastasen sowie einer Pankreasmetastase. Bei fortgeschrittener Erkrankung wurde von einer primär chirurgischen Therapie abgesehen und eine Radio-Rezeptor-Therapie eingeleitet. Zwei Zyklen mit 10 GBq 90Y-DotaTATE in Kombination mit Capecitabine führten zu einem deutlichen Ansprechen über 6 Monate bis es zur erneuten Tumorprogression mit letalem Ausgang kam. Anhand dieser Kasuistik wird das klinische Management dieser seltenen Erkrankung diskutiert.