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RIG-I-vermittelte Immunerkennung von Nukleinsäuren in epithelialen Tumorzelllinien
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Published: | April 4, 2012 |
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Tumorzellen werden vom humanen Immunsystem nicht als fremd oder gefährlich identifiziert. Dabei stellt das angeborene Immunsystem prinzipiell effektive Mechanismen zur Elimierung von Pathogenen und virusinfizierten Zellen bereit. Die Erkennung der meisten humanpathogenen RNA-Viren erfolgt über die beiden zytosolischen Helikasen RIG-I und MDA-5, die nicht nur in Immunzellen, sondern in allen Körperzellen exprimiert sind, und Typ I Interferone und Chemokine induzieren. Seit kurzem ist bekannt, dass eine Triphosphat-Gruppe am 5´-Ende viraler RNA für die Aktivierung von RIG-I verantwortlich ist. 5´Triphosphat RNA kann mit RNA-Polymerasen über in vitro Transkription hergestellt werden. Über eine Transfektion von Zellen mit 5´Triphosphat RNA kann eine Virusinfektion imitiert werden. Für Melanomzellen wurde eine besonders hohe Sensitivität gegenüber RIG-I-induzierter Apoptose-Induktion beschrieben.
Wir haben verschiedene epitheliale Tumorzelllinien (A549, FADU, A498) mit 5´Triphosphat-RNA und Toll-like-Rezeptor (TLR)-Liganden wie CpG-DNA (TLR9) oder LPS (TLR4) stimuliert. Die quantitative Analyse von Parametern einschließlich der mRNA Expression von RIG-I und MDA-5, sowie der Toll-like Rezeptoren 1-10 erfolgte über real time RT PCR.
Die quantitative Einzelparameter-Analyse zeigte, dass 5´Triphosphat-RNA über RIG-I in Tumorzelllinien eine ausgeprägte antivirale Antwort induziert. Neben der Induktion von proinflammatorischen Zytokinen (IL-6, IL-8) und Th1-Zytokinen (IP-10, IFN-a) wurden in unterschiedlichem Ausmaß auch Immunrezeptoren der Viruserkennung aufreguliert (RIG-I, MDA-5, TLR2 und TLR3). Epitheliale Tumorzellen zeigten eine besonders hohe Sensitivität gegenüber RIG-I induzierter Apoptose.
Die Immunaktivierung von RIG-I in Tumorzellen könnte die Grundlage für einen gezielten Einsatz von Triphosphat-Oligoribonukleotiden zur Immuntherapie von epithelialen Tumoren im Kopf-Hals Bereich bilden.