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Endonasales Malignes Melanom des Septums und des Nasenbodens – ein Fallbericht
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Published: | April 4, 2012 |
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Ein Malignes Melanom der Nasenschleimhaut wird als vierthäufigster bösartiger Tumor der Nase beschrieben. Melanozyten sind der Ausgangsort des Tumors. Eine gestörte FANN-Reparatur wird als Ursache angegeben. Die erhöhte UV-Strahlung des Naseninneren ist hier eher unwahrscheinlich.
Eine 59-jährige intelligenzgeminderte Frau stellte sich in unserer Klinik wegen einer einseitigen Nasenatmungsbehinderung und gelegentlicher Epitaxis vor.
Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich eine obstruierende vulnerable Raumforderung.
Im CT wurde ein Tumor in der Nasenhaupthöhle rechts mit Destuktion der Nasenbodens und des Septums beschrieben.
Die Probeexzision ergab histologisch zunächst mehrere Differentialdiagnosen:
- 1.
- Aethesineuroblastom
- 2.
- primitive neuroektodermaler Tumor
- 3.
- malignes Melanom
Das Staging blieb ohne Hinweis Metastasierung.
Eine konsiliarische histologische Untersuchung im Referenzlabor legte sich auf ein amelanotisches Malignes Melanom fest.
Die Patientin wurde im Tumorboard vorgestellt. Nach Rücksprache mit einem dermatologischen Tumorzentrum wurde die Operation und anschließender Immun- oder Interferontherapie indiziert.
Der operative Eingriff ist über ein Midfacial degloving durchgeführt worden. Das knorplige Septum wurde mit dem Nasenboden und einer Oberkieferteilresektion reseziert. Der Tumor ist vollkständig entfernt worden. Zusätzlich führten wir eine supraomohyoidale selektiv-funktionelle Neckdissektion bds. durch.
Der Defekt des Gaumens konnte mit einer Obturatorplatte abgedeckt werden. Eine normale Nahrungsaufnahme ist möglich.
Die weitere interdisziplinäre onkologische Therapie ist im dermatologischen Tumorzentrum geplant.