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Paragangliome als Differentialsdiagnose bei Tonsillenasymmetrie
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Published: | April 4, 2012 |
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Paragangliome sind neuroendokrine Tumoren. Typische Erstsymptome sind zervikale Raumforderungen, Dysphagie, Dysphonie oder Schmerz.
Im Folgenden soll der Fall einer 80-jährige Patientin aus dem Pflegeheim geschildert werden, welche wegen Inappetenz und Temperaturen bis 40 °C mit dem Verdacht auf PTA vorgestellt wurde. Bei deutlich reduziertem AZ und Tonsillenasymmetrie erfolgte die stationäre Aufnahme. Schluckbeschwerden wurden verneint. Im Labor zeigte sich initial eine CRP-Erhöhung auf über 200 mg/l und eine Leukozytose von 27 Gpt/l. Eine zudem massive Erhöhung des Creatinin auf 240 µmol/l deutete auf einen Harnwegsinfekt mit prärenalem Nierenversagen. Dieser wurde zunächst gemeinsam mit den Kollegen der Nephrologie therapiert. Bei der im Anschluss in erster Linie zum Ausschluss eines Malignoms durchgeführten TE zeigte sich nach Auslösen der Tonsille links im Bereich des Tonsillenbettes eine pulsierende und komprimierbare Raumforderung ohne Kontakt zur Tonsille. Wegen dieses Befundes wurde auf die TE rechts verzichtet. Der Verdacht auf einen Glomustumor im Bereich der linken Carotisgabel mit Kompression der Arteria carotica interna konnte durch eine MRT bestätigt werden.
In der weiterführenden Diagnostik mittels Somastatinrezeptorszitingraphie wurde der V.a. auf Metastasen pulmonal und pelvin rechts sowie im Bereich des oberen Nierenpols linksseitig gestellt. Vor Planung der Therapie wurde eine genetische Typisierung des Tumors vorgenommen. Obwohl ein Therapie, welche üblicherweise aus der operativen Entfernung oder Radiatio des Tumors besteht, von der Patientin letzendlich abgelehnt wurde, ist die genetische Typisierung und die humangenetische Untersuchung direkter Verwandter stets indiziert.
Die Manifestation eines Glomus-caroticum-Tumors durch eine Tonsillenasymmetrie ist zwar selten, sollte aber dennoch als Differentialdiagnose mit bedacht werden, um eine schnelle Diagnosesicherung und Therapie zu gewährleisten.