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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Frühmetastasierung in die Kieferhöhle bei einem Oropharynxkarzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author Dörte Ansorge - HNO-Klinik Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Roman Hirt - HNO-Klinik / Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Jürgen Knolle - Institut für Pathologie / Städtisches Klinikum Dessau, Dessau
  • Karsten Stock - Klinik für Radiologie / Städtisches Klinkum Dessau, Dessau
  • Stephan Knipping - HNO-Klinik / Städtisches Klinikum Dessau, Dessau

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod195

doi: 10.3205/12hnod195, urn:nbn:de:0183-12hnod1955

Published: April 4, 2012

© 2012 Ansorge et al.
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Einleitung: Bekannte Zielorgane einer Fernmetastasierung von Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx sind Leber, Lunge und seltener die Wirbelsäule. Ein metastatischer Befall der Nasennebenhöhlen durch Kopf-Hals-Tumoren ist hingegen extrem selten.

Methode: Bei einem sechsundsechzigjährigen Patienten wurde im Januar 2011 ein Oropharynxkarzinom rechts mit Zungeninfiltration diagnostiziert. Bis auf den Befall ipsilateraler Halslymphknoten konnte keine Metastasierung festgestellt werden. Es erfolgte die Tumorexzision und Defektdeckung mittels Radialislappen sowie die Neck dissection beidseits. Zusätzlich erhielt der Patient eine adjuvante Radiochemotherapie mit Cisplatin.

Ergebnisse: Im Rahmen des ersten Restagings drei Monate nach Abschluss der adjuvanten Therapie ergab sich kein Anhalt für ein Tumorrezidiv oder eine lokoregionäre- bzw. Fernmetastasierung. Auch ein Zweitkarzinom konnte im untersuchten Gebiet ausgeschlossen werden. Weitere drei Monate später stellte sich der Patient mit einer deutlichen Schwellung und Druckdolenz über dem linken Sinus maxillaris vor. In der CT der Nasennebenhöhlen zeigte sich eine 4 cm große Raumforderung in der linken Kieferhöhle mit Wandüberschreitung und ossärer Destruktion. Es konnte hier eine Metastase des ursprünglichen Oropharynxkarzinoms diagnostiziert und histologisch gesichert werden. Zudem wies der Patient eine ausgedehnte hepatische und pulmonale Metastasierung auf.

Schlussfolgerung: Eine Frühmetastasierung in die Kieferhöhle bei Zustand nach Plattenepithelkarzinom des Oropharynx ist als Rarität zu werten. Es sollte auch bei sehr seltenem Auftreten auf eine Metastasierung der Nasennebenhöhlen im Rahmen des Restagings geachtet werden.