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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Aktinomykose des Nasenrachens und der Tube

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod184

doi: 10.3205/12hnod184, urn:nbn:de:0183-12hnod1840

Published: April 4, 2012

© 2012 Pryss.
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Einleitung: Actinomyzeten sind grampositive, anaerobe, filamentöse Bakterien. Sie kommen in der Mundhöhle als Saprophyten vor. Der häufigste Erreger für eine invasive Infektion, die Aktinomykose, ist Actinomyces israelii.

Eine 60-jährige immunsupprimierte Patientin stellte sich in unserer Klinik mit einer Nasenatmungsbehinderung und einer Hörminderung mit rezidivierendem Serotympanon rechts vor. In der CT der Nasennebenhöhlen sah man eine Verschattung aller Nasennebenhöhlen und eine unklare Raumforderung im Nasopharynx rechts.

Methoden: Es wurde daraufhin eine sanierende Nasennebenhöhlenoperation bds. mit Exstirpation der Raumforderung im Nasopharynx unter Gaumenbogenspaltung rechts durchgeführt. Weiterhin konnten traubenartige Konglomerate aus der Tuba auditiva geborgen werden.

Die Patientin berichtete im Verlauf über eine abnehmende Hörminderung und Nasenatmungsbehinderung. Wir führten zusätzlich eine orale Antibiose mit Augmentan über 3 Wochen durch. Ein CT Schädel/NNH wurde zur Kontrolle durchgeführt. Es zeigte sich kein Rezidiv.

Ergebnisse: Die Konglomerate wurden als Actinomycesdrüsen klassifiziert. Das filamentartige Material wurde ebenfalls in der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen nachgewiesen.

Im Abstrich des Nasopharynx wurden vergrünende Streptokokken und Fusobacterium spezies nachgewiesen.

Schlussfolgerungen: Bei unbehandelter Aktinomykose können die Erreger invasiv ins Gewebe vordringen und bei Übergriff in die Blutbahn ein septisches Krankheitsbild hervorrufen. Weiterhin ist ein Knochenbefall möglich, der bei Fortschritt die Schädelbasis erreichen und überwinden kann. Folgen sind eine Meningitis oder ein Hirnabszess, die einen tödlichen Verlauf nehmen können. Somit ist die konsequente Behandlung der Infektion durch chirurgische Intervention, antibiotische Therapie und regelmäßige klinische Kontrollen im Verlauf essentiell.