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Verschluß einer ösophagotrachealen Fistel von 2,5 cm Durchmesser im vorbestrahlten Gebiet mit einem Rundstiellappen
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Die Rehabilitation von Laryngektomierten mit Sprechventilen ist mittlerweile Routine. Nicht selten können sich aber Probleme wie Prothesenversagen, -dislokationen und Prothesenverlust ergeben.
Vorgeschichte: Berichtet wird über einen Patienten, bei dem eine Laryngektomie und Provox-I-Einlage durchgeführt worden war. Anschließend erfolgte eine adjuvante Radiatio. Im Verlauf kam es zu Granulationsbildungen und Vergrößerung der Fistelöffnung, die wiederholte Prothesenwechsel und Tracheostomarevisionen erforderlich machten. Schließlich ergab sich ein vermeintlicher Spontanverlust der Prothese. Die Fistel wurde in LA verschlossen.
Verlauf: 10 Tage später erfolgte die erneute Aufnahme bei schmerzhaft entzündetem Hals und breit offener Fistel. Nach Antibiotikagabe erfolgte die endoskopische Exploration. Es zeigte sich eine Stenosierung des Hypopharynxtrichters. Unterhalb eines Narbensegels fand sich eine entzündlich eingebackene Provoxprothese. Diese wurde entfernt und eine blockbare Trachealkanüle eingesetzt. Durch Einlage eines Speicheltubus und eine PEG-Anlage konnte dann über Wochen der Speichelabfluß in die Trachea gestoppt werden. Der Versuch die Dehiszenz von 1,5 cm Durchmesser mit lokalem Verschiebelappen und einer Tieferlegung des unteren Tracheostomarandes zu verschließen misslang. Aufgrund des radiogen geschädigten Gewebes kam es zu einer Wundheilungsstörung mit einer Vergrößerung der Fistel. Der Verschluss gelang schließlich mit einem Rundstiellappen.
Schlussfolgerung: Dislokationen von Provoxprothesen sind häufig und haben oft erhebliche Konsequenzen. Vor Indikation jeglicher operativer Maßnahmen in diesen Fällen sollte eine adäquate bildgebende und endoskopische Abklärung erfolgen.