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Zentrale Notaufnahme: erste Erfahrungen aus HNO-ärztlicher Sicht
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Zentrale Notaufnahmen sollen die Versorgungsqualität erhöhen, Prozesse optimieren und Patienten rekrutieren. Die Notfallversorgung stellt einen wichtigen Teilbereich der Tätigkeit eines HNO-Arztes an einer Klinik dar. Ziel dieser Studie war es, den Stellenwert der HNO-ärztlichen Notfallversorgung einer zentralen Notfallaufnahme zu evaluieren.
Methode: Es wurden retrospektiv zwischen Mai bis Juli 2010 alle Patienten, die sich notfallmäßig an der HNO Universitätsklinik Bonn vorstellten, hinsichtlich epidemiologischer Daten, Diagnose, Dringlichkeit (gemessen anhand des Manchester Triage Systems (MTS)) und weiteren Behandlung untersucht.
Ergebnisse: Von den ca. 30.000 Patienten der zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Bonn werden ca. 5.700 (19%) durch den HNO-ärztlichen Bereitschaftsdienst behandelt. Im Beobachtungszeitraum wurden 1.439 Patienten (45% männlich, 55% weiblich) mit einem Durchschnittsalter von 40±21,3 (0-98) Jahre erfasst. Bei einem insgesamt breitgefächerten Erkrankungsspektrum konnten Epistaxis, Otitis externa, Cerumen obturans und Otitis media acuta am häufigsten diagnostiziert werden. Anhand des MTS wurden die Patienten folgenden Dringlichkeitsstufen zugeordnet: sofort (0,5%), sehr dringend (3,5), dringend (41,6%), normal (47,3%), nicht dringend (4,3%). 87% wurden ambulant und 13% der Patienten stationär versorgt, wobei in 5,5 % ein direkter oder zeitnaher operativer Eingriff notwendig war.
Schlussfolgerung: Gemessen am Gesamtpatientenaufkommen eines interdisziplinären Notfallzentrums fallen viele Erkrankungen in das Spektrum der HNO-Heilkunde. Die Mehrheit der Patienten kann im Rahmen des Erstkontakts ambulant behandelt werden. Durch die Triagierung wird eine der Dringlichkeit entsprechende Behandlung ermöglicht.