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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Kortikale Repräsentation mimischer Muskulatur im funktionellen MRT (fMRT) bei Normalpersonen und bei Patienten mit Synkinesien nach Fazialisdefektheilung

Meeting Abstract

  • corresponding author Nina Zeller - Univ. HNO-Klinik, Göttingen
  • Berit Frahm - Univ. HNO-Klinik, Göttingen
  • Pauline Wildenauer - Univ. HNO-Klinik, Göttingen
  • Carsten Schmidt-Samoa - Univ. Klinik, Abt. Kognitive Neurologie, Göttingen
  • Rainer Laskawi - Univ. HNO-Klinik, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod101

doi: 10.3205/12hnod101, urn:nbn:de:0183-12hnod1010

Published: April 4, 2012

© 2012 Zeller et al.
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Text

Einleitung: Nach Lähmungen des N. VII kommt es nicht selten zu Defektheilungen mit sog.pathologischen Mitbewegungen (Synkinesien). Bei der Reorganisation spielen auch Areale des Zentralnervensystems eine Rolle, die oberhalb der Kernebene lokalisiert sind. Hier werden die Repräsentation der mimischen Muskulatur im fMRT bei gesunden Probanden und corticale Veränderungen bei Patienten mitFazialisdefektheilungen dargestellt.

Methodik: In einem 3 Tesla Siemens MRT wurden 8 Patienten mit Synkinesien unterschiedlicher Genese, Lokalisation und Ausprägung und 16 gesundeProbanden untersucht. Alle Versuchspersonen erhielten über eine LCD-Brille optische Signale, die einen Zeitraum vorgaben in dem repetitiv Standardbewegungsmuster (Augen zukneifen, Nase rümpfen, Lippen spitzen, mit Zunge über Schneidezähne fahren, Fingertapping) ausgeführt wurden. Die Daten wurden mit BrainVoyager QX 2.2® weiterverarbeitet. Es wurden die maximalent-Werte in zuvor festgelegten Arealen des primär motorischen Cortex ermittelt, graphisch dargestellt und anschließend verglichen.

Ergebnisse: Die t-Wert-Maxima liegen bei den meisten der gesunden Probanden je nachBewegung in einem Cortexareal gruppiert vor. Größe und Lage der t-Wert-Maxima variieren je nach Bewegung und betrachteter Hirnhälfte. Im untersuchten Patientenkollektiv folgen die corticalen Repräsentationen keiner eindeutigen somatotopen Gliederung. Es zeigt sich eine breite Streuung der t-Wert-Maxima.

Schlussfolgerung: Bei gesunden Probanden werden im fMRT Gesichtsbewegungen auf dem Cortexsomatotopisch gegliedert repräsentiert.Entgegen der erwarteten somatotopen Gliederung ergab sich bei der Patientengruppe eine breite Streuung der maximalen t-Werte, die keinemerkennbaren Muster folgte. Möglicherweise kann dies als „corticale Reaktion“ auf die neue periphere Situation nach Fazialisdefektheilung interpretiert werden.