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Chirurgische Therapie der Dysphagie bei volumenbedingter Glottisinsuffizienz
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Published: | April 4, 2012 |
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Hintergrund: Thyroplastiken haben sich in der Therapie der Glottisinsuffizienz bewährt, wenn Übungstherapien oder transorale Stimmlippenmedialisierungen nicht den gewünschten Erfolg erbracht haben oder von vorne herein aussichtslos erscheinen. Bei Glottisinsuffizienzen nach ausgedehnten transoralen Resektionen glottischer Karzinome sind besonders ausgedehnte Medialisierungen notwendig, die sich am besten mit Silikonkeilen durchführen lassen. Doch liegen noch keine ausreichenden Daten zu erwünschten und unerwünschten Wirkungen vor.
Ziel: Darstellung der Langzeitergebnisse der modifizierten Thyroplastik.
Methode: Neun Patienten mit Glottisinsuffizienz nach transoraler Tumorresektion erhielten eine modifizierte Thyroplastik mit Silikon, davon drei mit adjuvanter Radio-Chemotherapie und konsekutiver schwerer, PEG-pflichtiger Dysphagie. Alle Patienten konnten sich postoperativ aspirationsfrei transoral ernähren und erlebten eine deutliche Verbesserung der Stimmqualität, Stimmlautstärke und der Tonhaltedauer. Jedoch trat bei sechs Patienten (67%) nach etwa zwei Jahren ein Durchwandern des Silikons nach außen oder innen auf. Bei fünf dieser Patienten und drei weiteren neu vorgestellten Patienten wurde daraufhin die Therapie umgestellt: Die Narbe wurde medial zunächst mit Muskel oder Bauchfett und lateral mit Eigenknorpel medialisiert. Bei fünf dieser Patienten musste die Bauchfettimplantation wiederholt werden. Aufgrund der länger werdenden Intervalle, der günstigen visko-elastischen Eigenschaften von Bauchfett und der guten Akzeptanz seitens der Patienten wird diese Therapie zurzeit allen betroffenen Patienten angeboten.
Diskussion: Zur operativen Therapie der Glottisinsuffizenz und der konsekutiven Dysphonie und Dysphagie nach transoraler Tumorresektion ist die modifizierte Thyroplastik mit autologem Bauchfett und Knorpel besser geeignet als Silikon, das in unserer Behandlungsserie zu 67% extrudiert wurde.