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83rd Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Schmeckstörungen nach Tonsillektomie – Langzeit Follow-UP

Meeting Abstract

  • corresponding author Clemens Heiser - HNO-Klinik, Klinikum rechts der Isar, TUM, München, München
  • Basile N Landis - Universitäts-HNO Klinik Genf, Genf, Schweiz
  • Roger Giger - Departement of Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery Sion, Sion, Schweiz
  • Helene Cao Van - Universitäts-HNO-Klinik Genf, Genf, Schweiz
  • Nils Guinand - Universitäts-HNO Klinik Genf, Genf, Schweiz
  • Karl Hörmann - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
  • Ulrich Sommer - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim
  • Boris A. Stuck - Universitäts-HNO-Klinik Mannheim, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod013

doi: 10.3205/12hnod013, urn:nbn:de:0183-12hnod0130

Published: April 4, 2012

© 2012 Heiser et al.
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Text

Einleitung: Persistierende Schmeckstörungen gehören laut Literatur zu den seltenen Komplikationen einer Tonsillektomie. Die Ergebnisse einer kürzlich publizierten prospektiven Studie zeigten jedoch, dass 6 Monate postoperativ 8% der Patienten unter einer subjektiv empfundenen Schmeckstörung litten. Unklar ist jedoch, wie sich diese Schmeckstörungen längerfristig entwickeln. Ziel der vorgestellten Nachuntersuchung ist daher eine Re-Evaluation der 6-Monate postoperativ noch schmeckgestörten Patienten, um die längerfristige Prognose dieser Komplikation zu erfassen.

Methode: Initial wurden 223 Patienten (33±13 Jahre, 53%w) in die Studie eingeschlossen. Alle Patienten mit einer Schmeckstörung, länger als 6 Monate (n=15), wurden frühestens 18 Monate postoperativ für das Langzeit-Follow-Up kontaktiert. Die Patienten erhielten einen standardisierten Fragebogen, um die Schmeckfunktion zu erfassen und mit den initial erhobenen Daten zu vergleichen. Allgemeine Aspekte zum Gesundheitsstatus des Patienten, das aktuelle subjektive Schmeckvermögen (visuelle Analogskala) und potentiell bestehende Schmeckstörungen (Quantität, Qualität, Persistenz) wurden erfasst.

Ergebnisse: Von den insgesamt 15 Patienten konnten 14 Patienten nochmals kontaktiert werden. Lediglich 2 Patienten (0,9%) berichteten auch 18 Monate nach OP noch über eine persistierende Schmeckstörung. Beide Patienten beklagten auch weiterhin Schmerzen im Operationsbereich. Die Schmeckstörung wurde einmal als bitterer und einmal als salziger Geschmack berichtet.

Schlussfolgerung: Subjektiv empfundene Schmeckstörungen in Form von Dysgeusien nach Tonsillektomie sind häufiger als bisher angenommen und sind nach aktuellen Daten auch 6 Monate postoperativ noch in 8% der Fälle zu erwarten. Die langfristige Prognose dieser Schmeckstörungen ist jedoch gut. Lediglich 1% der Patienten litt in der vorliegenden Langzeituntersuchung noch unter persistierenden Schmeckstörungen.