gms | German Medical Science

80th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

20.05. - 24.05.2009, Rostock

Mechanismen der nicht-syndromalen Schwerhörigkeit DFNB9 – Gestörte langsame Exozytose in inneren Haarzellen durch eine Mutation in der C2F-Domäne von Otoferlin

Meeting Abstract

  • corresponding author Nicola Strenzke - HNO-Heilkunde/Innenohrlabor, Göttingen
  • Tina Pangršič - HNO-Heilkunde/Innenohrlabor, Göttingen
  • Martin Schwander - The Scripps Research Institute, La Jolla, USA
  • Ulrich Müller - The Scripps Research Institute, La Jolla, USA
  • Tobias Moser - HNO-Heilkunde/Innenohrlabor, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 80. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Rostock, 20.-24.05.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09hnod183

doi: 10.3205/09hnod183, urn:nbn:de:0183-09hnod1838

Published: April 17, 2009

© 2009 Strenzke et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Mutationen im Otoferlin-Gen führen zur autosomal rezessiv vererbten nicht-syndromalen Schwerhörigkeit DFNB9. Das bei betroffenen Menschen beobachtete Krankheitsbild der auditorischen Synaptopathie wird aufgrund von experimentellen Daten an der Otoferlin-Knockout-Maus durch eine fehlende Exozytose an den Bändersynapsen der inneren Haarzellen (IHZ) erklärt. Da gleichzeitig normale Calciumströme gemessen wurden, waren diese Ergebnisse mit einer Funktion von Otoferlin als Calciumsensorprotein in IHZ vereinbar.

Als weiteres Tiermodell untersuchten wir Pachanga-Mäuse mit einer Punktmutation in der C2F-Domäne des Otoferlin-Gens. Entsprechend einer auditorischen Synaptopathie konnten in der BERA und Elektrokochleographie keine typischen Potentiale abgeleitet werden, während DPOAE in normaler Amplitude nachweisbar waren. In immunhistochemischen Darstellungen zeigte sich eine Expression von Otoferlin in den IHZ in verminderter Menge. Trotzdem war in Patch-Clamp-Untersuchungen die schnelle Komponente der Exozytose in IHZ normal. Es bestand jedoch, ähnlich wie bei Otoferlin-KO-Mäusen, eine deutliche Reduktion der anhaltenden Exozytose, die durch die beobachtete verlängerte Zeitkonstante des Wiederauffüllens des synaptischen Vesikelpools erklärt werden kann. Obwohl in vitro messbare exzitatorische postsynaptische Potentiale gebildet werden, ist eine Depletion an synaptischen Vesikeln bei Aktivität in vivo möglicherweise die Ursache für die in systemphysiologischen Messungen nicht erfassbare synchrone Erregung von Spiralganglionneuronen.