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Evidenz-basierte funktionelle Diagnostik der Analgetika-Intoleranz
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Published: | April 24, 2007 |
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Einleitung: Symptome Analgetika-bedingter Intoleranzreaktionen sind seit langem bekannt. Offensichtliche Symptome (z.B. Asthma) ermöglichen eine einfache Diagnose. Protrahierte Analgetika-Effekte (z.B. rezidivierende Polyposis nasi, Urtikaria) erfordern weitergehende diagnostische Verfahren. Eigene Untersuchungen untermauern die essentielle Relevanz der Prostaglandine und Leukotriene bei Eicosanoid-Dysbalancen, was auf pharmakogentische Abnormalitäten bei Analgetika-Intoleranz hinweist.
Methoden: Die Abnormalitäten des Eicosanoid-Musters wurden an Leukozyten mittels standardisiertem funktionellen in vitro Testverfahren LiPiDoC-AIT bei 117 Patienten mit Symptomen einer Analgetika-Intoleranz und 110 gesunden Probanden analysiert. 46 Patienten mit rezidivierender Polyposis nasi (RP), 28 mit Urtikaria (UK) und 43 mit Analgetika-Trias (TRIAS) wurden eingeschlossen.
Ergebnisse: 84.6 % aller Patienten und 12.7 % der gesunden Probanden zeigten eine Dysbalance. Das Testverfahren ergab bei RP, UK bzw. TRIAS eine Sensitivität von 76.1, 92.9 bzw. 88.4 % und Spezifität von 85.7, 83.3, bzw. 92.1 %, Symptom-unabhängig 84.6 % und 87.3 %. Die Krankheitswahrscheinlichkeit bei positivem Testergebnis (PPV) betrug 83.4 , 83.9 % bzw. 92.7 %; Symptom-unabhängig 87.6 %. Die Diagnostische Richtigkeit betrug 80.1 bis 90.2 %.
Schlussfolgerung: Mittels Blutprobe erfolgte in vitro eine objektivierte Diagnostik der Analgetika-Intoleranz unterschiedlicher Entitäten. Das Testverfahren beruht auf der Erkenntnis sich gegenseitig regulierender essentieller Stoffwechselwege der Cyclooxygenase und Lipoxygenase, welches in vitro nachvollzogen wurde. LiPiDoC-AIT unterstütz sowohl Belange des Patienten als auch des Arztes für eine Evidenz-basierte Diagnostik der Analgetika-Intoleranz.