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Persönliche, soziale und umweltbezogene Faktoren und GPS-gemessene außerhäusliche Mobilität im Alter in ländlicher Region
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Published: | September 6, 2024 |
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Einleitung: Außerhäusliche Mobilität, die sowohl aktives als auch passives Bewegen durch die Umgebung umfasst, ist im Alter eine bedeutende Quelle für Autonomie, Lebensqualität und persönliche Entfaltung. Dies wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, deren Zusammenspiel komplex ist und bisher hauptsächlich in städtischen Gebieten erforscht wurde. Unser Ziel ist es, diese Faktoren und ihre Zusammenhänge in einer ländlichen Studiengruppe von Menschen ab 75 Jahren zu untersuchen.
Methoden: Die Analysen basieren auf den Baseline-Daten der MOBILE-Studie, an der 212 Personen im Alter von 75 Jahren und älter teilnahmen. Die außerhäusliche Mobilität wurde über einen Zeitraum von sieben aufeinanderfolgenden Tagen mithilfe von GPS-basierten Messungen sowohl zeitlich (als „Zeit außerhalb des Hauses“, TOH) als auch räumlich (als „konvexe Hülle“, CHull) gemessen. Gemischte Modelle berücksichtigten neben den Merkmalen der ambulanten Versorgung auch persönliche, soziale und Umweltfaktoren sowie Kovariaten wie Alter und Geschlecht.
Ergebnisse: Die Teilnehmenden der MOBILE-Studie (Durchschnittsalter 81,5 Jahre, Standardabweichung: 4,1 Jahre, 56,1 % weiblich) zeigten eine durchschnittliche tägliche außerhäusliche Mobilität von 319,3 Minuten (TOH: SD = 196,3) und eine durchschnittliche räumliche Mobilität von 41,3 m2 (CHull: SD = 132,8). Signifikante Zusammenhänge wurden für das Alter (TOH: β = -0,039, p < 0,001), das soziale Netzwerk (TOH: β = 0,123, p < 0,001), das Zusammenleben (CHull: β = 0,689, p = 0,035), die Gesundheitskompetenz (CHull: β = 0,077, p = 0,008), die Gehwegqualität (CHull: β = 0,366, p = 0,003), den Grünflächenanteil (TOH: β = 0,005, p = 0,047), die Inanspruchnahme ambulanter Versorgung (TOH: β = -0,637, p < 0,001, CHull: β = 1,532, p = 0,025) und das aktive Autofahren (TOH: β = -0,361, p = 0,004) gefunden.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse bestätigen bekannte Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren und der außerhäuslichen Mobilität auch im ländlichen Raum. Neue Erkenntnisse unserer Studie zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Mobilität und der Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, der sowohl für die zukünftige Forschung als auch für die praktische Anwendung relevant ist.
Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.