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Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH)

08.09. - 13.09.2024, Dresden

Persönliche, soziale und umweltbezogene Faktoren und GPS-gemessene außerhäusliche Mobilität im Alter in ländlicher Region

Meeting Abstract

  • Christine Haeger - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Germany
  • Sandra Mümken - Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Institute of Medical Sociology and Rehabilitation Science, Berlin, Germany
  • Max Brauer - Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Institute of Medical Sociology and Rehabilitation Science, Berlin, Germany
  • Robert Spang - Technische Universität Berlin, Berlin, Germany
  • Jan-Niklas Voigt-Antons - Hochschule Hamm-Lippstadt, Hamm, Germany
  • Paul Gellert - Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin and Humboldt-Universität zu Berlin, Institute of Medical Sociology and Rehabilitation Science, Berlin, Germany

Gesundheit – gemeinsam. Kooperationstagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi), Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) und der Deutschen Gesellschaft für Public Health (DGPH). Dresden, 08.-13.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. DocAbstr. 513

doi: 10.3205/24gmds773, urn:nbn:de:0183-24gmds7739

Veröffentlicht: 6. September 2024

© 2024 Haeger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Außerhäusliche Mobilität, die sowohl aktives als auch passives Bewegen durch die Umgebung umfasst, ist im Alter eine bedeutende Quelle für Autonomie, Lebensqualität und persönliche Entfaltung. Dies wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, deren Zusammenspiel komplex ist und bisher hauptsächlich in städtischen Gebieten erforscht wurde. Unser Ziel ist es, diese Faktoren und ihre Zusammenhänge in einer ländlichen Studiengruppe von Menschen ab 75 Jahren zu untersuchen.

Methoden: Die Analysen basieren auf den Baseline-Daten der MOBILE-Studie, an der 212 Personen im Alter von 75 Jahren und älter teilnahmen. Die außerhäusliche Mobilität wurde über einen Zeitraum von sieben aufeinanderfolgenden Tagen mithilfe von GPS-basierten Messungen sowohl zeitlich (als „Zeit außerhalb des Hauses“, TOH) als auch räumlich (als „konvexe Hülle“, CHull) gemessen. Gemischte Modelle berücksichtigten neben den Merkmalen der ambulanten Versorgung auch persönliche, soziale und Umweltfaktoren sowie Kovariaten wie Alter und Geschlecht.

Ergebnisse: Die Teilnehmenden der MOBILE-Studie (Durchschnittsalter 81,5 Jahre, Standardabweichung: 4,1 Jahre, 56,1 % weiblich) zeigten eine durchschnittliche tägliche außerhäusliche Mobilität von 319,3 Minuten (TOH: SD = 196,3) und eine durchschnittliche räumliche Mobilität von 41,3 m2 (CHull: SD = 132,8). Signifikante Zusammenhänge wurden für das Alter (TOH: β = -0,039, p < 0,001), das soziale Netzwerk (TOH: β = 0,123, p < 0,001), das Zusammenleben (CHull: β = 0,689, p = 0,035), die Gesundheitskompetenz (CHull: β = 0,077, p = 0,008), die Gehwegqualität (CHull: β = 0,366, p = 0,003), den Grünflächenanteil (TOH: β = 0,005, p = 0,047), die Inanspruchnahme ambulanter Versorgung (TOH: β = -0,637, p < 0,001, CHull: β = 1,532, p = 0,025) und das aktive Autofahren (TOH: β = -0,361, p = 0,004) gefunden.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse bestätigen bekannte Zusammenhänge zwischen verschiedenen Faktoren und der außerhäuslichen Mobilität auch im ländlichen Raum. Neue Erkenntnisse unserer Studie zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Mobilität und der Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen, der sowohl für die zukünftige Forschung als auch für die praktische Anwendung relevant ist.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.