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68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

17.09. - 21.09.23, Heilbronn

Innovative digitale Therapiebegleitung bei Patientinnen mit Mammakarzinom – erste Zwischenergebnisse bezüglich der Compliance im Rahmen der ENABLE-Studie

Meeting Abstract

  • Lara Tretschock - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Thomas Maximilian Deusch - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Kathrin Haßdenteufel - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Laura Bodenbeck - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Christiane Breit - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Fabian Riedel - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Jörg Heil - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Manuel Feißt - Institut für Medizinische Biometrie, Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Carlo Fremd - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Germany
  • Katharina Smetanay - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Germany
  • Laura Michel - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Germany
  • Stefan Stefanovic - Universitätsfrauenklinik Mannheim, Mannheim, Germany
  • Lea Vollmer - Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
  • Andreas Hartkopf - Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany; Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Sara Brucker - Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen, Germany
  • Andreas Schneeweiss - Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Heidelberg, Germany; Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Germany
  • Markus Wallwiener - Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany; Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS). Heilbronn, 17.-21.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAbstr. 173

doi: 10.3205/23gmds172, urn:nbn:de:0183-23gmds1721

Published: September 15, 2023

© 2023 Tretschock et al.
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Text

Einleitung: Die Diagnose Brustkrebs stellt für die Betroffenen ein einschneidendes Ereignis im Leben dar und ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Mithilfe von Smartphone-Applikationen ist es möglich, Patientinnen eine gemeinsame therapiebegleitende Plattform mit dem Behandlungsteam zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe sie durch die Echtzeit-Erfassung von PROs (Patient Reported Outcomes) Beschwerden dokumentieren können und einer unmittelbaren Intervention zugeführt werden können.

Methodik: Im Rahmen der multizentrischen ENABLE-Studie werden Patientinnen an den Studienstandorten Universitätsklinikum Heidelberg, Mannheim und Tübingen 1:1 in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe randomisiert. Mithilfe verschiedener standardisierter Fragebögen werden zu sechs festgelegten Zeitpunkten der Therapie die Lebensqualität und Therapienebenwirkungen erfasst. In der Interventionsgruppe erfolgt zusätzlich eine wöchentliche Abfrage der Lebensqualität mittels EQ-VAS. Eine signifikante Verschlechterung des EQ-VAS löst eine stratifizierte Abfrage von Symptomen aus, gibt den Patientinnen symptombezogene Handlungsanweisungen und leitet die Informationen an das Behandlungsteam weiter.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Analyse konnten am Studienstandort Heidelberg bereits 267 Patientinnen in die Studie eingeschlossen werden. Erste Zwischenergebnisse der Analyse der Compliance der Patientinnen ergaben, dass insgesamt 89,4% aller Fragebögen (ausgenommen EQ-VAS Abfrage) beantwortet wurden. Bei Vergleich der beiden Untersuchungsgruppen wurden in der Kontrollgruppe 87,5% der Fragebögen, in der Interventionsgruppe 90,5% der Fragebögen beantwortet. Weiterhin haben die Analysen gezeigt, dass 93,3% der am Studienstandort Heidelberg eingeschlossenen Patientinnen mindestens 3 Fragebögen ausfüllten. 6,7% der Studienteilnehmerinnen meldeten sich zwar in der App an, füllten jedoch keine Fragebögen aus.

Diskussion: Die ersten Zwischenergebnisse der ENABLE-Studie liefern Hinweise auf eine insgesamt hohe Akzeptanz der Studie. Die Hinzunahme einer wöchentlichen Abfrage mittels des EQ-VAS Scores könnte darüber hinaus zu einer weiteren Verbesserung der Compliance der Studienteilnehmerinnen führen. Als mögliche Ursache könnten beispielsweise unterschiedliche Erwartungshaltungen des Studienkollektivs diskutiert werden.

Schlussfolgerung: Insgesamt lässt sich erkennen, dass die Analyse der ersten Zwischenergebnisse der Compliance der Patientinnen in der unizentrischen Auswertung eine hohe Compliance der Studienteilnehmerinnen in der App-basierten Erfassung der PROs aufzeigte.

Interessenkonflikte:

  • Laura Michel: Celgene, Roche, AstraZeneca, Pfizer, Novartis, MSD, Lilly, EISAI.
  • Sara Y. Brucker: Roche Pharma, AstraZeneca, Novartis, Pfizer.
  • Andreas Schneeweiss: Celgene, Roche Pharma, AbbVie, Molecular Partner, AstraZeneca, Pfizer, Novartis, MSD, Tesaro, Lilly.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.