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68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

17.09. - 21.09.23, Heilbronn

Attribution von Extremwetter-Ereignissen im Kontext des Klimawandels. Hat sie eine Bedeutung für die medizinische Statistik?

Attribution of extreme weather events in the context of climate change. Is there an impact on medical statistics?

Meeting Abstract

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  • Hubert Merkel - HAWK, Fakultät Ressourcenmanagement, Göttingen, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS). Heilbronn, 17.-21.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAbstr. 292

doi: 10.3205/23gmds119, urn:nbn:de:0183-23gmds1197

Published: September 15, 2023

© 2023 Merkel.
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Der Klimawandel beeinflusst auch unsere Gesundheit und damit die Medizin und die medizinische Statistik. Die Attributionsforschung nimmt nicht nur die meteorologischen Parameter in den Blick, sondern auch die negativen Folgen (loss and damages), wenn auch bisher vornehmlich auf Landschaftsebene und im Kontext von Versicherungsschäden.

Nicht erst seit der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sind Extremwetter-Ereignisse, deren Ursachen und Folgen in den Fokus des öffentlichen Interesses geraten. Für interessierte Laien gibt es das zum Bestseller gewordene Buch „Wütendes Wetter“ von Friederike Otto, die das Phänomen in all seinen Facetten umfassend beleuchtet. Wiewohl dabei die „didaktischen Vereinfachungen“ ausnahmslos verzerrungsfrei gelungen sind, muss das Buch im Bereich der Methodologie aber notwendigerweise oberflächlich bleiben.

In dem Vortrag werden die wesentlichen Aspekte der Vorgehensweise anhand neuerer Fachpublikationen (z. B.: A protocol for probabilistic extreme event attribution analysis [2020]; Statistical Methods for Extreme Event Attribution in Climate Science [2020]) vorgestellt. Es wird auch die Frage aufgeworfen, ob, wie und wo diese erst ca. 15 Jahre alte Thematik Eingang in die Lehre finden kann: Einerseits ist das Thema von hohem allgemeinen und politischem Interesse und die Ergebnisse existenziell für Entscheidungsträger, andererseits sind die für valide Aussagen zu lösenden Probleme keineswegs trivial. Ein möglicher Lösungsweg wird aufgezeigt.

Die grundlegende Fragestellung, wie sich Wahrscheinlichkeiten von Extremereignissen durch äußere Einflüsse verändern, ist keineswegs auf die Klimatologie beschränkt. Auch die Folgen für die Medizin werden von zunehmenden Interesse sein. Die mögliche Bedeutung wird untersucht.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.