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68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

17.09. - 21.09.23, Heilbronn

Synergismus zwischen Augenerkrankungen und Geschlecht in Bezug auf die Prävalenz von trockenen Augen. Ergebnisse der Heinz Nixdorf Recall Studie, Deutschland, 2018-2021

Meeting Abstract

  • Andreas Stang - Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Börge Schmidt - Institute for Medical Informatics, Biometry and Epidemiology (IMIBE), University Hospital of Essen (AöR), Essen, Germany
  • Sara Schramm - Universitätsklinikum Essen, Institut für medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Essen, Germany
  • Bernd Kowall - Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Karl-Heinz Jöckel - Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Raimund Erbel - Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen, Essen, Germany
  • Oliver Kuss - Institute for Biometrics and Epidemiology, German Diabetes Center (DDZ), Leibniz Center for Diabetes Research at Heinrich Heine University, Düsseldorf, Germany
  • Gerd Geerling - Department of Ophthalmology, University Hospital Düsseldorf, Düsseldorf, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS). Heilbronn, 17.-21.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAbstr. 215

doi: 10.3205/23gmds086, urn:nbn:de:0183-23gmds0865

Published: September 15, 2023

© 2023 Stang et al.
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Text

Einleitung: Ziel dieser Studie war es, die alters- und geschlechtsspezifische Prävalenz des Syndroms des trockenen Auges (DES) in einer bevölkerungsbezogenen Stichprobe in Deutschland zu untersuchen. Auch der Zusammenhang zwischen vorbestehenden Augenerkrankungen und dem DES war von Interesse.

Methoden: Wir haben Teilnehmer der Heinz Nixdorf Recall Studie zwischen 2018 und 2021 per postalischem Fragebogen rekontaktiert, einschließlich eines Fragebogens zum trockenen Auge. Von den 3682 kontaktierten, nicht verstorbenen Personen antworteten 2095 (57%) im Alter von 62-91 Jahren. Wir schätzten die alters- und geschlechtsspezifische Prävalenz von DES und untersuchten Faktoren, die mit DES assoziiert sind. Wir führten eine Interaktionsanalyse auf additiver Skala zwischen Geschlecht und Augenerkrankung in Bezug auf die DES-Prävalenz durch. Wir führten mehrere Biasanalysen durch, um die Robustheit der Ergebnisse zu untersuchen.

Ergebnisse: Die Prävalenz von DES lag bei 31,5 % (34 %-36 % nach Korrektur um potenzielle Non-Response-Verzerrungen, 24,1 % nach Korrektur um eine falsche Klassifizierung der Ergebnisse) und war bei Frauen fast 2,1-mal so hoch wie bei Männern (Männer 20,4 %, Frauen 42,3 %). Von den DES-Teilnehmern hatten 70,3 % in den letzten 12 Monaten eine Behandlung erhalten. Bei Probanden mit Katarakt und Glaukom war die DES-Prävalenz höher als bei Probanden ohne DES. Es gab einen Synergieeffekt zwischen weiblichem Geschlecht und Augenkrankheiten (Katarakt, Glaukom, Makuladegeneration) in Bezug auf die DES-Prävalenz. Die hochgerechnete Zahl der Patienten im Alter von 62-91 Jahren mit DES in Deutschland beträgt 6,8 Millionen Menschen.

Diskussion: DES hat eine hohe Prävalenz bei älteren Menschen in Deutschland und Augenkrankheiten sind mit einer höheren Prävalenz von DES verbunden. Der beobachtete Synergismus kann durch Unterschiede in der Augenphysiologie und durch Unterschiede in der subjektiven Wahrnehmung und im Reaktionsverhalten erklärt werden.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass ein positives Ethikvotum vorliegt.