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68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

17.09. - 21.09.23, Heilbronn

Konzept für den Einsatz von Terminologieservern an Datenintegrationszentren

Meeting Abstract

  • Andrew Heidel - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Kutaiba Saleh - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • André Scherag - Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften, Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Cord Spreckelsen - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany
  • Danny Ammon - Universitätsklinikum Jena, Jena, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 68. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS). Heilbronn, 17.-21.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocAbstr. 216

doi: 10.3205/23gmds015, urn:nbn:de:0183-23gmds0159

Published: September 15, 2023

© 2023 Heidel et al.
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Einleitung: Medizinische Kodesysteme werden immer umfangreicher, wobei die größten über 300.000 Begriffe enthalten. Viele Systeme werden mehrmals im Jahr aktualisiert und einige enthalten strukturierte Begriffshierarchien. Für ein Krankenhausinformationssystem wäre es unhandlich und fehleranfällig, jedes Kodesystem separat zu behandeln. Um Terminologien zu organisieren, werden seit langem Terminologieserver vorgeschlagen [1], und moderne Terminologieserver können die Verwendung vieler Terminologien vereinfachen [2], [3], und ermöglichen bessere Analysen [4]. Wir berichten über ein Konzept für den Einsatz eines Terminologieservers am Datenintegrationszentrum des Universitätsklinikums Jena.

Methodik: Wir schlagen vor, den Terminologieserver für 3 Aufgaben zu nutzen:

1.
Mapping interner Codes auf internationale Standardcodes (durch Anlegen von FHIR Conceptmaps),
2.
Überprüfung, ob die verwendeten semantischen Codes korrekt sind, und
3.
Expansion von Valuesets, die nicht explizit definiert sind, wie z.B. mit der „Expression Constraint Language“ (ECL) von SNOMED CT.

Die Conceptmaps werden verwendet, um interne Codes in internationale Standards zu übersetzen. Da alle internationalen Standardcodes über die Conceptmaps zugeordnet werden, haben wir uns dafür entschieden, die alle Codes in den Conceptmaps und nicht die einzelnen FHIR-Ressourcen zu überprüfen. Die Conceptmaps werden jeden Monat oder bei jeder Änderung einer Conceptmap überprüft. Schließlich werden viele Valuesets so definiert, dass sie eine Bedingung erfüllen, ohne dass die einzelnen Mitglieder des Valuesets explizit genannt werden. Das Valueset kann dann nur durch Algorithmen, wie sie auf einem Terminologieserver verfügbar sind, gefüllt werden.

Ergebnisse: Alle Codes für jede Terminologie müssen auf den Terminologieserver hochgeladen werden. Derzeit sind dies die Codes SNOMED CT, LOINC, ICD und ASK-Nummer. Aktuell wird jedes Code System einzeln auf unseren Terminologieserver hochgeladen. Für die Aufgaben planen wir die folgenden Maßnahmen:

1.
Die internationalen Codes, die sich aus der Verwendung der Concept Maps ergeben, werden in FHIR-Ressourcen in unserer zentralen FHIR-Datenbank gespeichert. Es können auch zum Beispiel interne Codes für verschiedene Implantate in SNOMED CT-Codes in FHIR Device Resources übersetzt werden, die anschließend z.B. in der elektronischen Patientenakte verwendet werden können.
2.
Wenn ein Code den Prüfmechanismus des Terminologieservers nicht besteht, wird eine Warnmeldung verschickt.
3.
Expanded Valuesets ermöglichen die Prüfung, ob Codes aus einer FHIR-Ressource in ein gebundenes Valueset enthalten sind.

Diskussion: Ein Terminologieserver hat eine Vielzahl von Vorteilen. Ein Server ermöglicht die Übersetzung von einer Codegruppe in eine andere, das Prüfen von Codes und die Expansion von Value Sets. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Codes auf dem neuesten Stand gehalten werden, da der Terminologieserver nur so genau ist wie die darin enthaltenen Codes.

Schlussfolgerung: Ein Terminologieserver ermöglicht die bessere Nutzung mehrerer komplexer medizinischer Terminologien. In Zukunft können bessere Verbindungen vom Terminologieserver zu zentralen nationalen Terminologieservern die Qualität der semantischen Annotation weiter über ein Kaskadensystem verbessern.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Rector, AL, Nowlan, WA and the GALEN Consortium. The Galen Project. Computer Methods and Programs in Biomedicine. 1994;45:75-78.
2.
Müller A, Sander A. Semantische Analyse: Möglichkeiten, Auswertungsbeispiele und Perspektiven. In: Henke V, Hülsen G, Meier PM, Beß A, editors. Digitalstrategie im Krankenhaus. Wiesbaden: Springer Gabler; 2022. p. 491–504. DOI: 10.1007/978-3-658-36226-3_35 External link
3.
Metke-Jimenez et al. Ontoserver: a syndicated terminology server. Journal of Biomedical Semantics. 2018;9:24.
4.
Grimes J, Szul P, Metke-Jimenez A, et al. Pathling: analytics on FHIR. J Biomed Semant. 2022;13:23.