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67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS), 13. Jahreskongress der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V. (TMF)

21.08. - 25.08.2022, online

Wissenschaftliche Begleitung und ELSI im Projekt CARE REGIO

Meeting Abstract

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  • Nadine Seifert - Institut DigiHealth, Hochschule für angewandte Wissenschaften Neu-Ulm, Neu-Ulm, Germany
  • Ann-Kathrin Waibel - Institut DigiHealth, Hochschule für angewandte Wissenschaften Neu-Ulm, Neu-Ulm, Germany
  • Walter Swoboda - Institut DigiHealth, Hochschule für angewandte Wissenschaften Neu-Ulm, Neu-Ulm, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS), 13. Jahreskongress der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF). sine loco [digital], 21.-25.08.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocAbstr. 22

doi: 10.3205/22gmds123, urn:nbn:de:0183-22gmds1236

Published: August 19, 2022

© 2022 Seifert et al.
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Einleitung: CARE REGIO ist ein vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördertes Verbundprojekt. Die fünf Partner sind im Regierungsbezirk Schwaben (Bayern) angesiedelt und unter Beteiligung von unterschiedlichen Institutionen interdisziplinär aufgestellt. Zum Team gehören die Hochschule Kempten, die das Projekt koordiniert, die Hochschulen Neu-Ulm und Augsburg sowie die Universität Augsburg und das Universitätsklinikum Augsburg. Oberstes Ziel ist es, Pflegekräfte, pflegende Angehörige und Pflegebedürftige spürbar zu entlasten, dies soll durch den Einsatz technisch-digitaler Systeme erreicht werden. Das Teilprojekt der Hochschule Neu-Ulm unterstützt CARE REGIO bei der Studienplanung und -evaluation und sorgt zudem für die Einhaltung der ethisch, rechtlichen und sozialen Standards (ELSI).

Methodik: Die wissenschaftliche Vorgehensweise der Projekte besteht aus einem Mixed-Methods-Ansatz. Dazu werden Beobachtungen im ambulanten Pflegesetting durchgeführt sowie quantitative Befragungen der Pflegekräfte zur Pflegeüberleitung, Sturzprävention und dem Pflege Data Lake. Die Hochschule Neu-Ulm übernimmt die Planung der jeweiligen Studie und begleitet die Durchführung. Hierzu gehören Hypothesenbildung, Plausibilitätsprüfung vor Studienbeginn, die Probanden-Akquise, Qualitätssicherung, Definition von Ein- und Ausschlusskriterien, Sicherstellung der Vergleichbarkeit, Studienplanung und Datenauswertung. Zusätzlich werden Ist- und Soll-Prozessen mittels der BPMN-Notation zur Pflegeüberleitung & Sturzprävention erstellt.

Ergebnisse: Als wesentliches Element der Evaluation hat sich die Vergleichbarkeit unterschiedlicher Methodik in soziotechnischer Hinsicht, aber auch bezüglich des pflegerischen Outcomes herausgestellt. Daher wurde ein einheitliches Erhebungsinstrument entwickelt, mittels dessen die einzelnen Projekte nicht nur im Rahmen von CARE REGIO, sondern auch darüber hinaus gegenübergestellt werden können.

Zur Sicherstellung der ELSI-Bedingungen wird auf das Modell der medizinischen Prinzipienethik von Beauchamp & Childress zurückgegriffen [1]. Die definierten Säulen der Autonomie, Schadensvermeidung, Fürsorge & Gerechtigkeit [1] fließen in das jeweilige Datenschutzvotum mit ein. Zudem wurde für die einzelnen Teilprojekte jeweils ein positives Ethikvotum erwirkt und eine Vertrauensstelle etabliert.

Diskussion: In der ersten Phase des Projektes wurden notwendige Voraussetzungen geschaffen, um digitale Systeme wie die Pflegeüberleitung, assistive Systeme zur Sturzprävention, Pflege Data Lake, Pflege Wiki umzusetzen. Aktuell werden diese auf Modulkonnektivität, Datenübertragung und Systemsicherheit getestet. Diese werden anschließend ausgewertet und gegenübergestellt. Regelmäßige Audits mit allen Projektbeteiligten garantieren die Einhaltung der Wissenschaftlichkeit und der ethisch-sozialen und datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen (ELSI).

Das Gebiet der digitalen Pflegetechnologien ist vielfältig und einzelne Methoden sind nicht leicht vergleichbar. Daher werden Instrumente zum übergreifenden Nachweis der Wirksamkeit benötigt [2].

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.


Literatur

1.
Beauchamp TL, Childress JF. Principles of biomedical ethics. Oxford: Oxford Univ. Press; 2001.
2.
Krick T, Huter K, Seibert K, Domhoff D, Wolf-Ostermann K. Measuring the effectiveness of digital nursing technologies: development of a comprehensive digital nursing technology outcome framework based on a scoping review. BMC Health Services Research. 2020;20:243.