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HEC 2016: Health — Exploring Complexity
2016 Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

28.08. - 02.09.2016, München

Konzeption und Evaluation einer curricularen Vorlesung zum Thema „Medizinische Biometrie für Studierende der Zahnmedizin“ im klinischen Studienabschnitt

Meeting Abstract

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  • Christine Baulig - Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland
  • Frank Krummenauer - Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke, Witten, Deutschland

HEC 2016: Health – Exploring Complexity. Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI. München, 28.08.-02.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocAbstr. 105

doi: 10.3205/16gmds152, urn:nbn:de:0183-16gmds1525

Published: August 8, 2016

© 2016 Baulig et al.
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Einleitung: Derzeit ist im Studiengang der Zahnmedizin keine Veranstaltung zur Medizinischen Biometrie / Statistik curricular verankert. Gleichzeitig strebt aber nahezu jede/r Studierende der Zahnmedizin schon im Studium eine Promotion an und benötigt hierzu rechtzeitig entsprechendes Wissen. Vor diesem Hintergrund sollte Studierenden des Departments Zahnmedizin der Universität Witten / Herdecke eine frühestmögliche Heranführung an methodisches Wissen zur statistischen Planung und Analyse eigener Promotionsprojekte sowie zu grundlegenden Strategien des wissenschaftlichen Publizierens erzeugter Daten und Ergebnisse angeboten werden. Erstmalig wurde daher für diese Zielgruppe durch das Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie des Departments Humanmedizin der Fakultät eine curriculare Vorlesung mit schriftlicher Lernerfolgskontrolle und anschließender Evaluation ausgerichtet – orientiert an der entsprechenden Pflichtveranstaltung für Studierende der Humanmedizin im ersten klinischen Semester.

Material und Methode: Im Sommersemester 2015 wurde für Studierende des Departments Zahnmedizin eine einwöchige Intensiv-Vorlesung im Rahmen des klinischen Curriculums in 16 Unterrichtseinheiten verteilt auf 4 Termine angeboten. Die Teilnahme war freiwillig, stellte jedoch die Voraussetzung für eine künftige Zulassung zur Promotion im Bereich Zahnmedizin dar. Behandelt wurden die Themengebiete „Graphiken und Kenngrößen – Wann welche verwenden“, „Statistische Signifikanz und Klinische Relevanz – der Schluss von der Studie zur Realität“, „Von Wilcoxon bis McNemar – wann welchen Test anwenden?“, eine Trainingseinheit mit dem Ziel „Methodenauswahl – Kombination von Tests und Deskription“, „Konfidenzintervalle“ und „Fallzahlplanung“ sowie eine interaktive Lösung einer diese Themen abbildenden Trainingsklausur. In der letzten Unterrichtsstunde absolvierten die Teilnehmer eine Abschlussklausur; danach wurden die Anwesenden gebeten, einen standardisierten Fragebogen auzufüllen: Dieser erfasste in Schulnoten die Kriterien „Inhalt“, Verständnis“ und „Lerneffekt“ sowie in einer vierstufigen Likert-Skala mit den Stufen „trifft genau / ziemlich / wenig / gar nicht zu“ elf vorformulierte Items zur logistischen und didaktischen Umsetzung der Veranstaltung durch die Dozentin.

Ergebnisse: Die Teilnehmerzahl in der Vorlesung lag in den 4 Terminen durchweg bei 26 Teilnehmern, von denen 24 auswertbare Evaluationsbögen abgegeben wurden (zwei Teilnehmer konnten den Erhebungsbogen wegen eines anstehenden Behandlungstermins nicht ausfüllen). Es ergaben sich für zum Kriterium „Inhalt“ die mittlere Benotung 1.3 (14 x „sehr gut“, 9 x „gut“, 1x „keine Angabe“), für das Verständnis die mittlere Benotung 1.5 (14 x „sehr gut“, 9 x „gut“. 1x „befriedigend“) sowie für den Lerneffekt die mittlere Benotung 1.3 (14 x „sehr gut“, 9 x „gut“, 1 x „keine Angabe“); für sämtliche Kriterien ergab sich somit die mediane Benotung „sehr gut“. Die 11 Freitextfragen zur Bewertung des Kursverlaufes wurden von den Teilnehmern ebenfalls in durchweg positiver Tendenz beantwortet: 10 der 11 Freitextfragen wurden zu 100% den Kategorien „trifft genau / ziemlich“ zugeordnet. Sämtliche Studierenden haben die Abschlussklausur bestanden.

Diskussion: Die durchgeführte Veranstaltung kann als Erfolgsmodell für die methodische Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses der Zahnmedizin verstanden werden und setzt Maßstäbe für die aktuellen Diskussionen zur Methoden-Untermauerung des Zahnmedizin-Studiums entsprechend den Forderungen des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkataloges Zahnmedizin. Eine Verstetigung dieser Veranstaltung als curriculare Vorlesung im Department Zahnmedizin der Universität Witten/Herdecke ist vorgesehen.