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HEC 2016: Health — Exploring Complexity
2016 Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

28.08. - 02.09.2016, München

AEQUIPA – OUTDOOR ACTIVE: Einstellungen, Antriebsfaktoren und Barrieren körperlicher Aktivität 65-75-Jähriger in Bremen

Meeting Abstract

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  • Lena Lübs - Institute for Public Health and Nursing Research, University of Bremen, Bremen, Deutschland
  • Jenny Peplies - Universität Bremen, Bremen, Deutschland
  • Karin Bammann - Universität Bremen, Bremen, Deutschland

HEC 2016: Health – Exploring Complexity. Joint Conference of GMDS, DGEpi, IEA-EEF, EFMI. München, 28.08.-02.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocAbstr. 534

doi: 10.3205/16gmds075, urn:nbn:de:0183-16gmds0759

Published: August 8, 2016

© 2016 Lübs et al.
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Hintergrund: In Zeiten des demographischen Wandels ist es ein Hauptziel der Gesundheitswissenschaften älteren Menschen gesundes Altern zu ermöglichen. Dabei ist die Förderung körperlicher Aktivität besonders wichtig, da Bewegung einen positiven Einfluss auf fast alle Zivilisationskrankheiten, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hat und somit dazu beitragen kann, Gesundheit bis ins hohe Alter zu erhalten. Jedoch waren in der Vergangenheit Interventionen zur Förderung körperlicher Aktivität wenig erfolgreich. Deshalb besteht ein dringender Forschungsbedarf hinsichtlich Antriebsfaktoren und Barrieren älterer Erwachsener zu körperlicher Aktivität. Ziel dieser Arbeit ist es mithilfe einer Querschnittsanalyse von Befragungsdaten des Projektes AEQUIPA – OUTDOOR ACTIVE zu ermitteln, welche Einstellungen, Antriebsfaktoren und Barrieren die körperliche Aktivität 65-75-Jähriger beeinflussen.

Methoden: Im Projekt OUTDOOR ACTIVE werden Fragebogendaten (schriftliche Befragung), erhoben und mit Akzelerometerdaten und einem Fitnesstest ergänzt. Die erste Befragung (baseline survey) findet von Oktober 2015 bis Juni 2016 statt. Eingeschlossen werden nicht-institutionalisierte 65-75-Jährige eines großen Bremer Stadtteils (Bremen-Hemelingen, Vollerhebung). Für die vorliegende Analyse, wird die gegenwärtige körperliche Aktivität anhand von Selbstangaben (Selbsteinschätzung zur Aussage „Ich bewege mich ausreichend“) kategorisiert. Einstellungen, Antriebsfaktoren und Barrieren zur körperlichen Aktivität werden mit dem modifizierten „Survey of Midlife and Older Adults (AARP)“-Instrument erhoben. Dabei werden vorgegebene Aussagen über körperliche Aktivität auf einer 4-stufigen Likert-Skala bewertet.

Ergebnisse: Die vorliegenden Ergebnisse beziehen sich auf einen vorläufigen Datensatz (N=241). Im Datensatz befinden sich 53,1% Frauen und 46,9% Männer, die im Mittel 69,5 Jahre alt waren (SD 2,91 Jahre). Circa ein Drittel der Befragten gab an ausreichend körperlich aktiv zu sein, zwei Drittel der Befragten waren eingeschränkt oder gar nicht körperlich aktiv. Die Selbsteinschätzung der körperlichen Aktivität war unabhängig von Geschlecht oder Schulabschluss. Am häufigsten genannte Antriebsfaktoren körperlicher Aktivität sind ‚Positive Effekte für die Gesundheit‘ (82,5%) und ‚Erhaltung der Fitness‘ (80,4%), am häufigsten genannte Barrieren waren ‚Schlechtes Wetter‘ (34,2%), ‚Fehlende Zeit‘ (28,6%), ‚Zu hohe Kosten‘ (28,2%) und ‚Gesundheitliche Probleme‘ (22,0%). Frauen gaben deutlich öfter als Männer ‚Zeitmangel‘ (30,0% vs. 5,3%), ‚Schlechtes Wetter‘ (39,2% vs. 29,0%) und das ‚Fehlen einer Begleitperson‘ (26,9% vs. 12,3%) als Barriere an. Darüber hinaus fehlte Frauen häufiger als Männern generell das Interesse körperlich aktiv zu sein (48,5% vs. 60,5%).

Diskussion: Die vorläufigen Ergebnisse zeigen bereits erste Ansatzpunkte für Interventionen. Es werden geschlechts-, alters- und sozialschichtspezifische Ergebnisse des dann vorhandenen endgültigen Datenstandes präsentiert und das Outcome mit ersten gewonnenen objektiven Daten verglichen.