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MAINZ//2011: 56. GMDS-Jahrestagung und 6. DGEpi-Jahrestagung

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V.
Deutsche Gesellschaft für Epidemiologie e. V.

26. - 29.09.2011 in Mainz

Reduzierung von Arbeitsunfällen durch ein präventives Trainingsprogramm – eine epidemiologische Follow-up-Studie in der deutschen Glasindustrie

Meeting Abstract

  • Jutta Börger - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Sankt Augustin
  • Yi Sun - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Sankt Augustin
  • Frank Bochmann - Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Sankt Augustin
  • Karlheinz Guldner - Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, Würzburg
  • Klaus Ponto - Berufsgenossenschaft Holz und Metall, Mainz
  • Bernd Rose - Berufsgenossenschaft Holz und Metall, Mainz

Mainz//2011. 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (gmds), 6. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi). Mainz, 26.-29.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gmds111

doi: 10.3205/11gmds111, urn:nbn:de:0183-11gmds1112

Published: September 20, 2011

© 2011 Börger et al.
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Zur Reduktion von Arbeitsunfällen wurde ein Trainingsprogramm entwickelt. Die Wirksamkeit des innerhalb der deutschen Glasindustrie durchgeführten Programms wurde mit einer epidemiologischen Follow-up Studie überprüft. Die Mitarbeiter 10 verschiedener Betriebe der Flachglasindustrie (n=860) erhielten als Intervention ein Jahr lang (2002-2003) ein Training mit Schwerpunkt auf Verbesserung von Verhaltensweisen am Arbeitsplatz und Risikomanagement. Die Veränderung der Arbeitsunfallquote sowohl in der Interventionsgruppe als auch in der Referenzgruppe (alle Arbeitnehmer in der Flachglasherstellung, n=14.200) wurde über einen Zeitraum von 14 Jahren beobachtet (1996-2009). Die Wirksamkeit der Maßnahmen wurde mithilfe einer Multivariablen Poisson-Regressionsanalyse untersucht, adjustiert mit dem zeitlichen Trend und unternehmensspezifischen Eigenschaften. Ohne Intervention gingen im Beobachtungszeitraum die Arbeitsunfälle um ca. 5% pro Jahr zurück. Zusätzlich zu diesem allgemeinen Trend führte die Intervention zu einer etwa 37%-igen Reduktion der Arbeitsunfälle. Die Studie belegt, dass die Durchführung präventiver Trainingsmaßnahmen zu einer signifikanten Reduktion von Arbeitsunfällen beitragen kann.