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Topographie-spezifische Zeittrendanalysen der Hautmelanom-Inzidenz in Finnland von 1953 bis 2003
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Published: | September 1, 2006 |
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Hintergrund
Topographie-spezifische Analysen der Hautmelanom-Inzidenz zeigen deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen über die Zeit. Das Ziel dieser Studie ist es, langjährige (50 Jahre) bevölkerungsbasierende Inzidenz-Zeittrends von Hautmelanomen in Finnland zu präsentieren. Hierbei sollen insbesondere die geschlechts- und topographie-spezifischen Zeittrends analysiert werden.
Methoden
Im Zeitraum 1953-2003 wurden insgesamt 16 414 Hautmelanom-Fälle am Finnischen Krebsregister registriert. Wir berechneten altersstandardisierte Inzidenzraten (Europa Bevölkerung) als Fälle pro 100 000 und verwendeten ein Joinpoint Regressions-Programm (NCI, Version 3.0) zur Ermittlung von Regressions-Bruchpunkten der altersstandardisierten Raten.
Ergebnisse
Die Inzidenz von Hautmelanomen stieg von 1953 bis 2003 von 1.5 auf 12.8 (Männer) und von 1.8 auf 10.4 pro 100 000 (Frauen). Die Zeittrends zeigten einen konstanten Anstieg bis in die Mitte der 1980er Jahre. Seither ist der Anstieg über die Zeit deutlich geringer. Der stärkste Inzidenzanstieg trat bei Männern am Körperstamm und bei den Frauen an den Beinen und Hüften auf. In der Kopfregion zeigten Melanome der Ohrmuschel den stärksten Anstieg. Geschlechtsspezifische Unterschiede der topographie-spezifischen Inzidenz in der frühen Registrierperiode wurden aufgrund des Inzidenzanstiegs über die Zeit stärker betont. Die höchsten körperoberflächen-adjustierten Inzidenzen traten am Kopf auf. Lediglich Melanome in der Kopfregion zeigten einen exponentiellen Anstieg der Inzidenz über das Alter.
Diskussion
Mit einem medianen Alter von 62 Jahren (Männer) bzw. 63 Jahren (Frauen) bei Diagnose gehört das Hautmelanom in Finnland aktuell zu den Tumoren des Erwachsenenalters mit dem jüngsten Durchschnittsalter. Das Nachlassen des Inzidenzanstiegs von Hautmelanomen seit der Mitte der 1980er Jahre stellt hierbei eine gute Nachricht dar.
Gefördert durch
Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG, Förderkennzeichen 418 FIN 111/1/04