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51. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (gmds)

10. - 14.09.2006, Leipzig

About this meeting

GMDS Jahrestagung 2006 im Überblick

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,

weit über 400 Beiträge wurden für die 51. Jahrestagung der GMDS eingereicht. Bei allen, die bei der Begutachtung der Arbeiten mitgeholfen haben, möchten wir uns herzlich bedanken.
Die Verteilung der Vorträge und Poster nach Fachbereich können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen. Hinweisen möchten wir Sie auf drei neue Sitzungskonzepte, die auf der GMDS 2006 vorgestellt werden. In Interdisziplinären Sitzungen werden Themen diskutiert, die die Interaktion der GMDS Fachgebiete miteinander und die Vernetzung mit der klinischen Forschung beleuchten. Insgesamt finden neun Interdisziplinäre Sitzungen statt, in denen auch prominente Kollegen aus klinischen Disziplinen mitwirken. Des Weiteren ist erstmals die Medizinische Bioinformatik im Tagungsprogramm mit einer eigenen Sitzungsreihe vertreten. Schließlich gehen die von der GMDS zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses initiierten Studentischen Sitzungen in ihre erste Auflage.

Fachbereich Vorträge Posters
Medizinische Biometrie 36 29
Medizinische Bioinformatik 15 9
Epidemiologie 25 19
Medizinische Dokumentation 15 6
Interdisziplinäre Sitzungen 48 -
Studentische Sitzungen 8 9

Die diesjährigen GMDS Förderpreisträger stellen in einer Sonderveranstaltung am Mittwoch ihre Arbeiten vor.

Für die beiden Plenarveranstaltungen am Montag und Dienstag konnten hochkarätige Redner für unsere Fachbereiche gewonnen werden. In der Medizinischen Informatik spricht Prof. James Cimino von der Columbia University New York. Prof. Cimino wird u.a. darstellen, wie der Arzt am klinischen Arbeitsplatz passend zu den aktuellen Daten seines Patienten komfortabel mit dem "Button" das medizinische Wissen erhalten kann, dass er für eine diagnostische bzw. therapeutische Entscheidung benötigt. Cimino führt hierzu ontologische Forschungsergebnisse und empirische Untersuchungen zum Informationsbedarf am klinischen Arbeitsplatz mit den Möglichkeiten webbasierter Informationssystem-Technologien zusammen. In der Epidemiologie gibt Prof. Susan W. Fletcher von der Harvard Medical School in Boston in ihrem Referat einen Überblick über Studien zum Mammograpie-Screening in der Brustkrebsfrüherkennung. Frau Prof. Fletcher erläutert Gründe für die z.T. sehr unter-schiedlichen Ergebnisse und Empfehlungen verschiedener Review-Gruppen zum Nutzen und Altersbereich des Mammographie-Screenings. Die Problematik falsch-positiver Screeningtests und von Überdiagnostik wird diskutiert. Auf dem Gebiet der Biometrie/Bioinformatik anzusiedeln sind, die Arbeiten von Prof. Richard Simon vom National Cancer Institute in Bethesda. Prof. Simon hat sich besonders um den Einsatz und die Weiterentwicklung der Methodik von Genexpressionsanalysen in der klinischen Forschung verdient gemacht. Heute sind die Diagnose von Patienten und die Klassifikation von Krankheiten anhand von Expressionsdaten aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Die molekularen und genomische Charakterisierungen von Krankheiten und Zielstrukturen für Arzneimittel werden Themen in Simons Vortrag sein. Einen Einblick in die die Genetische Epidemiologie und Biostatistik gibt der Plenarvortrag von Prof. Duncan Thomas, der an der University of Southern California in Los Angeles lehrt. Prof. Thomas hat hervorragende Beiträge zu Studien- und Auswertungskonzepten von pharmakogenetischen Studien geleistet, die er in seinem Vortrag vorstellen wird.

Zu einem Erfahrungsaustausch in der Lehre sind Interessenten am Mittwoch in die Veranstaltung "QB1 - Lehre in der Humanmedizin nach der neuen Approbationsordnung für Ärzte" eingeladen. Im Vorfeld der GMDS Tagung wurde hierfür eine Umfrage unter den QB 1 Lehrbeauftragten an allen Medizinischen Fakultäten durchgeführt, deren Ergebnisse zu Beginn der Sitzung präsentiert werden. Lehrende von Hochschulen aus dem gesamten Bundesgebiet gehen in Übersichtsreferaten auf einige Aspekte der Ausbildung im Medizinstudium ein.

Verschiedene Arbeits- und Projektgruppen der GMDS haben eigene Veranstaltungen in das Tagungsprogramm eingebracht. Drei AG Workshops finden am Montag statt. Von der AG "Datenschutz in Gesundheitsinformationssystemen" wird in Kooperation mit der AG "Standards zu Kommunikation und Interoperabilität" und dem EU-Projekt "BioHealth" ein Workshop zum Thema "Datenschutz und Datensicherheit in Anwendungen des Gesundheitswesens" gestaltet. Die PG Arzneimittelinformationssysteme (AIS) diskutiert über "AIS und Semantic Web", die AG "Chipkarten im Gesundheitswesen" tagt zur Thematik "CCR-Continuity of Care Record".
In einer offenen Sitzung des GMDS Arbeitskreises "Health Technology Assessment" am Dienstag können sich Zuhörer über neue Entwicklungen auf dem Gebiet HTA informieren. Schließlich veranstaltet die AG "Medizinische Dokumentation und Klassifikation" zusammen mit der GMDS-PG "Standardisierte Terminologien in der Medizin" am Donnerstag ein Symposium über "Medizinische Klassifikationen und Terminologien und ihre Integration in die Gesundheitsversorgung."

Am Dienstag werden den Besuchern zwei Industriepräsentationen geboten. Die "Clinical Documentation Challenge" (CDC 2006) steht in diesem Jahr unter der Überschrift "Sektorübergreifende Vernetzung". Namhafte KIS-Softwarehersteller werden an einem vorgegebenen Anwendungsfall ihre Produkte vorstellen. Die "eTrial Challenge" (eTC 2006) bietet Zuschauern einen interessanten Vergleich aktueller Softwarelösungen von führenden Anbietern von Studienmanagementsoftware. Unter dem Motto "Vernetzte Forschung - Vernetzte Daten" orientieren sich die Firmenpräsentationen an einem einheitlich von der GMDS vorgegebenen Beispiel einer klinischen Studie.

Zum Thema "Studienstandort Deutschland. Chancen und Probleme nicht-kommerzieller Klinischer Studien" lädt von Mittwochnachmittag bis Donnerstag das Netzwerk der Koordinierungszentren für Klinische Studien zu einem Satellitensymposium ein. Es werden prominente Redner aus Forschung, Industrie und Politik erwartet.

Parallel zum wissenschaftlichen Tagungsprogramm werden von Montag bis Mittwoch Tutorien in allen Fachbereichen im breiten Umfang angeboten. Die Tutorien sollen die wissenschaftlichen Vorträge ergänzen und den Teilnehmern die Möglichkeit geben, sich in aktuellen und praxisrelevanten Themen umfassend und aktiv fortzubilden.

Über Aktualisierungen des wissenschaftlichen Programms informieren Sie sich bitte auf der Tagungswebsite www.gmds2006.de.

Wir heißen Sie herzlich willkommen in Leipzig mit dem Wunsch, dass Sie alle viele Anregungen, neue Erkenntnisse und gute Erinnerungen von der GMDS Jahrestagung 2006 mitnehmen werden.



Prof. Dr. M. Löffler1, Prof. Dr. A. Winter1, Dr. C. Engel1, Dr. G. Gelbrich2,
Dr. D. Hasenclever1, Prof. Dr. J. Haerting3, Dr. O. Brosteanu2, Prof. Dr. E. Ammenwerth4
(wissenschaftliche Koordination der GMDS 2006)




1 Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Universität Leipzig
2 Koordinierungszentrum für Klinische Studien Leipzig, Universität Leipzig
3 Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
4 Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT), Hall in Tirol, Österreich