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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Innovative Weiterbildungskonzeption von Gesundheits- und Pflegefachkräften für den informierten und reflexiven Umgang mit Themen der Digitalisierung des Gesundheitswesens

Meeting Abstract

  • Thomas Kuscher - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorungsforschung, Deutschland
  • Susann Zawatzki - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorungsforschung, Deutschland
  • Bernhard Kraft - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorungsforschung, Deutschland
  • Sebastian Hofstetter - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorungsforschung, Deutschland
  • Dietrich Stoevesandt - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dorothea-Erxleben-Lernzentrum (DELH), Halle, Deutschland
  • presenting/speaker Patrick Jahn - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, AG Versorungsforschung, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocMM-05-01

doi: 10.3205/23gma318, urn:nbn:de:0183-23gma3181

Published: September 11, 2023

© 2023 Kuscher et al.
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Text

Thema: Im Fokus der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung stehen die Unterstützung und die Erhaltung der Autonomie des Menschen, indem der pflegebedürftigen Person ein auf die individuellen Bedürfnisse angepasstes Versorgungsangebot gemacht wird. Dabei lässt sich die Versorgungsqualität unter Zunahme von digitalen und assistiven Technologien für alle Beteiligten – den Patienten, den Fachkräften und den Angehörigen – qualitativ verbessern. Ein entscheidender Faktor für das Gelingen der digitalen Transformation stellt dabei die Qualifizierung von Gesundheits- und Pflegefachpersonen dar. Die Grundlage für die Entwicklung schulinterner Curricula und einrichtungsspezifischer Ausbildungspläne legen die Rahmenpläne und der Rahmenausbildungsplan. Auch die Inhalte der digitalen Transformation finden sich in den Curricula in unterschiedlicher Ausprägung. Die momentan zur Verfügung stehenden Technologien wie bspw. die digitale Patientenakte, Systeme zur Wunddokumentation, Telepräsenzsysteme, robotische Systeme oder Monitoring-Technologien bieten bereits großes Potenzial, finden in der pflegerischen Praxis bisher jedoch wenig Verwendung. Daraus resultiert eine Diskrepanz zwischen dem technisch Möglichen, den curricularen Vorgaben und der tatsächlichen Umsetzung.

Daher stellt sich die Frage, wie ein gelungener Transfer in die pflegerische Praxis, insbesondere im ambulanten Bereich erfolgen kann. Im Bereich der Aus- und Weiterbildung ist es hierzu erforderlich, verschiedene digitale Kompetenzen der Pflegefachkräfte auszubilden. Eine Möglichkeit zum Schließen der Transferlücke ist ein adressatengerechtes und anwendungsorientiertes Weiterbildungskonzept auszugestalten, das Fachpersonen aus dem Gesundheitswesen informiert und an die digitale Transformation der Gesundheitsversorgung heranführt. Das Weiterbildungskonzept „Beratende für digitale Gesundheitsversorgung“ der AG-Versorgungsforschung der MLU Halle-Wittenberg stellt eben jenes innovative Weiterbildungskonzept dar und soll im Rahmen des World Café beleuchtet werden.

Die Teilnehmenden erkennen die Chancen der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Sie setzen sich mit der Frage auseinander, wie eine reflexive Handlungsweise im Umgang mit der digitalen Transformation auf Seiten der Pflegefachpersonen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung ausgebildet werden kann. Dazu werden theoretische Grundlagen im Bereich Ethik, Recht und Kompetenzaufbau vermittelt und diskutiert. Bereits bestehende Einsatzmöglichkeiten von digital-assistiven Technologien werden präsentiert und kritisch erörtert. Die Veranstaltung soll eine Bestandsaufnahme bereits bestehender Möglichkeiten im Aufbau digitaler Kompetenzen darstellen und diese durch eine erarbeite Lösung der Teilnehmenden weiterentwickeln und ausbauen.

Lernziele:

  • Kennenlernen verschiedener digitaler Technologien und der Möglichkeiten der Implementierung.
  • Reflektierter Einsatz und Umgang mit diesen Möglichkeiten unter Berücksichtigung ethischer und rechtlicher Aspekte.
  • Formulierungen von Kompetenzen, die zum Gelingen eines Theorie-Praxis-Transfers notwendig sind.

Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan: Siehe Tabelle 1 [Tab. 1]

Max. 15 Teilnehmer*innen


Literatur

1.
Bosch J, Ludwig C, Fluch-Niebuhr J, Stoevesandt D. Empowerment for the Digital Transformation: Results of a Structured Blended-Learning On-the-Job Training for Practicing Physicians in Germany. Int J Environ Res Public Health. 2022;19(20):12991. DOI: 10.3390/ ijerph192012991 External link
2.
Geist L, Immenschuh U, Jahn P, Paulicke D, Zilezinski M, Buhtz C, Hofstetter S. Identifikation von lernfördernden Maßnahmen zur Einführung von digitalen und assistiven Technologien (DAT) in Prozesse der pflegerischen Versorgung: eine qualitative Studie [Identification of measures conducive to learning for the introduction of digital and assistive technologies (DAT) in processes of nursing care: a qualitative study]. HeilberufeScience. 2022;13(3-4):152-161. DOI: 10.1007/s16024-022-00372-4 External link
3.
Hofstetter S, Lehmann L, Zilezinski M, Steindorff JV, Jahn P, Paulicke D. Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Pflegeausbildung – eine Vergleichsanalyse der Rahmenpläne von Bund und Ländern [Teaching digital competences in nursing education-a comparative analysis of the federal and state framework curricula]. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2022;65(9):891-899. DOI: 10.1007/s00103-022-03575-2 External link