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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Mit Psychiatrie und Palliativmedizin zu „PIF“: Chancen und Herausforderungen interdisziplinärer Lehre zur Förderung von Professional Identity Formation

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sandra Apondo - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Heidelberg, Deutschland
  • presenting/speaker Christina Gerlach - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Palliativmedizin, Heidelberg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocWS-22-01

doi: 10.3205/23gma304, urn:nbn:de:0183-23gma3045

Published: September 11, 2023

© 2023 Apondo et al.
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Beschreibung: Wir wollen medizinische Expert*innen für die Gesundheit anderer Menschen zu sein – aber was definiert den ärztlichen Beruf noch? Wie sehen wir unsere ärztliche Rolle? Wie stehen wir zu existenziellen Fragen, wie die eigene psychische Gesundheit, allgegenwärtige Phänomene wie Krankheit, Sterben und Tod? Wie können wir es in unserem schnelllebigen durchökonomisierten Medizinalltag schaffen, uns als Subjekte zu begreifen, um uns aktiv in eine authentische Begegnung mit unseren Patient*innen einzulassen? Sich mit der eigenen professionellen Identität auseinander zusetzen birgt Chancen, braucht aber Mut neue Herausforderungen anzunehmen. Wie professionelle Identitätsentwicklung (PIF) gelingen kann und welche Folgen sie für uns persönlich, für das Miteinander mit unseren Kolleg*innen und unsere Patient*innen hat. Mit diesen Fragen setzen wir uns im Workshop theoretisch und praktisch auseinander. In Kleingruppen greifen wir auf eigene Erfahrungen zurück, in kreativen Prozessen können Tools (aus Kunst, Literatur, Film etc) zur Förderung von PIF ausprobiert und neue Ideen entwickelt werden, wie wir als Lehrende die professionelle Identitätsentwicklung der Studierenden unterstützen können.

Lernziel: Am Ende des Workshops kennen die Teilnehmer*innen die theoretischen Grundlagen von Professional Identity Formation. Sie sind mit verschiedenen Tools zur Reflexionsförderung praktisch vertraut. Sie können im interdisziplinären Team Unterrichtsimpulse zur Förderung von PIF entwickeln und sind in der Lage, diese zielgruppenspezifisch einzusetzen.

Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden:

  • Begrüßung und Vorstellung 10 min
  • Einführung in die theoretischen Grundlagen von PIF 15 min
  • Prompts zur Anregung des (Selbst)Reflexionsprozesses (aus Kunst, Literatur, Film) 15 min
  • Aufteilung in Kleingruppen à 4-5 Pers. und Zuteilung der Arbeitsaufträge 10 min
  • Pause 5 min
  • Angeleitete Kleingruppenarbeit 45 min
  • Pause 10 min
  • Präsentation der Kleingruppenarbeit 25 min
  • Diskussion im Plenum und Ergebnissicherung 35min
  • Abschluss und Feedback 10 min

Verschiedene didaktische Methoden (z.B. aus Narrativer Medizin, Reflektierendes Schreiben) zur Förderung von Reflexionsvermögen werden aktiv ausprobiert. Vor-und Nachteile sollen erkannt und die Methoden zielgruppenspezifisch angepasst werden. Die didaktischen Prinzipien beruhen auf Grundlagen des erfahrungsbasierten und transformativen Lernens. Selbsterfahrungselemente werden in den Kleingruppen ebenfalls eingesetzt. Medial eingesetzte „Prompts“ sollen die Interaktion unter den Teilnehmer*innen fördern und konstruktive Diskussionen anregen. Die Dozent*innen bringen sich mit ihren Erfahrungen selbst aktiv ein und sehen ihre Fachdisziplinen Psychiatrie und Palliativmedizin in kooperativer und gewinnbringender Verantwortung zur Förderung von PIF.

Zielgruppe: Alle Interessierten aus Klinik, medizinischer Lehre und Forschung. Studierende und Angehörige nicht-ärztlicher Gesundheitsfachberufe sind herzlich willkommen.

Vorbereitung: Keine.


Literatur

1.
Wohlmann A, Teufel D, Berberat PO. Narrative Medizin. Praxisbeispiele aus dem deutschsprachigen Raum. Köln: Böhlau Verlag; 2021. DOI: 10.7788/9783412523619 External link
2.
Cruess RL, Cruess SR, Steinert Y. Teaching Medical Professionalism: Supporting the Development of a Professional Identity. Cambridge: Cambridge University Press; 2016. DOI: 10.1017/CBO9781316178485 External link
3.
Toubassi D, Schenker C, Roberts M, Forte M. Professional identity formation: linking meaning to well-being. Adv Health Sci Educ Theory Pract. 2022;28(1):305-318. DOI: 10.1007/s10459-022-10146-2 External link