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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

ReflectMe – ein interaktiver Workshop für PJ-Studierende zu Rollenverständnis und -klarheit

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Michael Weber - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Bonn, Deutschland
  • presenting/speaker Luise Schmidt - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Bonn, Deutschland
  • Daniela Mauer - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Bonn, Deutschland
  • Bernhard Steinweg - Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Studiendekanat der Medizinischen Fakultät, Bonn, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-08-09

doi: 10.3205/23gma272, urn:nbn:de:0183-23gma2728

Published: September 11, 2023

© 2023 Weber et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Rollenklarheit kann unter anderem einen Beitrag zur Verringerung von Burnout sowie depressiver Symptomatik bei Ärzt*innen leisten [1]. Erfahrungsgemäß ist der Begriff Rolle jedoch für Medizinstudierende anfangs schwer greifbar. Als Annäherung an das Thema bietet sich die Unterscheidung von privaten, öffentlichen und beruflichen Rollen an. Diese Herangehensweise erleichtert möglicherweise den Zugang im Hinblick auf die ärztlichen Kompetenzrollen gemäß des Absolventenprofils des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkataloges Medizin [https://nklm.de/zend/objective/list/orderBy/@objectivePosition/studiengang/Absolventenprofil].

Methoden: Zur Einführung und Heranführung an ein Rollenverständnis wurde ein dreistündiger Workshop konzipiert und im Dezember 2022 erstmals durchgeführt. Der Workshop mit bis zu 16 Studierenden der Humanmedizin im Praktischen Jahr und zwei Moderator*innen kombiniert Erkenntnisse aus der (Arbeits-)Psychologie mit Elementen der Theaterpädagogik. Hierdurch sollen den Teilnehmenden ein Bewusstsein für die Notwendigkeit vermittelt werden, ihre individuelle Gewichtung der Rollen und Vorgehensweise bei Rollenwechseln und -konflikten in praktischen Übungen auszuprobieren, soweit wie gewünscht festzulegen, zu reflektieren und ggf. im Laufe ihres (Berufs-)Lebens anpassen zu können.

Der Grundlagenworkshop startet nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit einer interaktiven Erarbeitung der Rollendefinition und Beispielen für die privaten, öffentlichen und beruflichen Rollen. Danach probieren die Studierenden verschiedene Rollenwechsel durch den Einsatz von Methoden des Theaters aus und tragen gemeinsam hilfreiche Verhaltensweisen im Plenum zusammen. Im Anschluss werden Konflikte mittels Fallvignetten zwischen den oben genannten verteilten Rollen erlebt und mit Hilfe des inneren Teams [2] aufgelöst. Es folgt eine Übung zum Transfer und der Ausblick auf den Folgeworkshop, der sich aktiv mit den acht ärztlichen Kompetenzrollen [https://nklm.de/zend/objective/list/orderBy/@objectivePosition/studiengang/Absolventenprofil] auseinandersetzen wird.

Diskussion: Erste Rückmeldungen der Teilnehmenden werden ebenso vorgestellt wie Erfahrungen zur Umsetzung des Workshops. Durch den Workshop erhalten Studierende Impulse, die ihnen mögliche Reflexionsmomente und Handlungsoptionen aufzeigen. Inwiefern sie davon langfristig profitieren, kann zurzeit noch nicht abgesehen werden. Denkbar ist neben einem gesteigerten Bewusstsein für die Wichtigkeit des Themas Rollenklarheit beispielsweise ein positiver Beitrag auf die Work-Life-Balance.


Literatur

1.
Rose U, Müller G, Freude G, Kersten N. Arbeitsbedingungen und psychische Gesundheit bei sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ärzten: Ein bundesweiter Vergleich mit einer repräsentativen Beschäftigtenstichprobe [Working Conditions and Mental Health Among Salaried Physicians: A Nationwide Comparison With a Representative Sample of Employees]. Gesundheitswesen. 2019;81(05):382-390. DOI: 10.1055/a-0586-3551 External link
2.
Schulz von Thun F. Miteinander reden 3. Das „Innere Team“ und situationsgerechte Kommunikation. Kommunikation, Person, Situation. 24. Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag; 2016.