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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Evaluation von prototypischen individuellen und präferenzspezifischen digitalen Lerninhalten am Beispiel des Umgangs mit Menschen mit Demenz im Projekt MINDED.RUHR

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Julia Nitsche - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • Manuela Malek - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland
  • Margareta Halek - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland
  • Jan P. Ehlers - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-05-09

doi: 10.3205/23gma236, urn:nbn:de:0183-23gma2362

Published: September 11, 2023

© 2023 Nitsche et al.
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Fragestellung/Zielsetzung: Die Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen sind vielfältig und stellen differenzierte Anforderungen an das Personal. Oft müssen kurzfristige Entscheidungen auf der Grundlage des vorhandenen Wissens getroffen werden. Um das Wissen in diesem schnelllebigen Bereich aktuell zu halten, eignen sich digitale Lerninhalte, die sich an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Dies gilt vor allem dann, wenn verschiedene Berufsgruppen zusammenarbeiten, die über unterschiedliche Wissensstände verfügen, wie z. B. bei der Versorgung von Menschen mit Demenz. Wie diese Lerninhalte tatsächlich präferenzspezifisch auszugestalten sind, gilt es im Projekt My INdividual Digital Education Ruhr (MINDED.RUHR) zu erarbeiten.

Methoden: Auf Grundlage einer Bedarfsanalyse mit acht Fokusgruppeninterviews wurden acht prototypische Learning Nuggets entwickelt. Die Entwicklung orientierte sich sowohl an den inhaltlichen Bedürfnissen von Lerneinheiten im Bereich des Umgangs mit Verhaltensveränderungen von Menschen mit Demenz als auch an den spezifischen Lernpräferenzen im Kontext von digitalen Lerneinheiten. Die Prototypen werden in Co-Design-Workshops im Rahmen von Walkthroughs mit den Teilnehmenden aus den vorangegangenen Fokusgruppeninterviews evaluiert. Der Fokus liegt dabei auf dem Feedback der späteren Nutzer*innen zur inhaltlichen Tiefe, Verständlichkeit und Anwendbarkeit im Arbeitsalltag sowie der didaktischen Gestaltung. Das transkribierte Feedback wird anonymisiert inhaltsanalytisch ausgewertet.

Ergebnisse: Für die Nutzer*innen ist es besonders wichtig, dass die digitalen Lerninhalte möglichst passgenau in den Arbeitsalltag integriert werden können. Auch die Bedeutung des Austauschs mit Kolleg*innen wird hier besonders deutlich. Der Einsatz eines Avatars in den Prototypen als eine Art digitale*r Kolleg*in ist ein Versuch, diesem Austausch gerecht zu werden. Die individuelle Gestaltung der Inhalte und des Anspruchsniveaus ist eine besondere Herausforderung in diesem Projekt und wird auch von den Nutzer*innen angemerkt.

Diskussion: Die Evaluation der prototypischen Learning Nuggets ist ein wichtiger Schritt, um die Bedürfnisse der Nutzer*innen zu erkennen und diese gezielt anzusprechen. Die Bedarfsanalyse ist dafür eine gute Grundlage, erfordert aber gleichzeitig auch Feedback durch praktische Walkthroughs, um die Anwendbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren und den Prozess partizipativ zu gestalten.

Take Home Messages: Die Entwicklung von Learning Nuggets für das individuelle Lernen im Bereich des Umgangs mit Menschen mit Demenz erfordert eine enge Interaktion mit den späteren Nutzer*innen in mehreren Entwicklungsstufen.