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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Lumbalpunktionen in der pädiatrischen Tagesklinik: Teamarbeit durch Blended-Learning-Konzept reflektieren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Urs Mücke - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Hannover, Deutschland
  • Christin Linderkamp - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Hannover, Deutschland
  • Andreas Beilken - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Hannover, Deutschland
  • Marianne Behrends - Medizinische Hochschule Hannover, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik, Hannover, Deutschland
  • Sandra Steffens - Medizinische Hochschule Hannover, Studiendekanat – Curriculumsentwicklung, Hannover, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-05-01

doi: 10.3205/23gma228, urn:nbn:de:0183-23gma2281

Published: September 11, 2023

© 2023 Mücke et al.
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Text

Zielsetzung: Lumbalpunktionen gehören zu regelmäßigen, potentiell Angst und Schmerz auslösenden Prozeduren in der Kinderheilkunde. Während im Erwachsenenalter auf Maßnahmen zur Vermeidung von Angst und Schmerz verzichtet wird, müssen in der Pädiatrie (nicht-)medikamentöse Möglichkeiten von interprofessionellen Teams berücksichtigt werden. Weder die Besonderheiten der pädiatrischen Lumbalpunktion, noch die Anforderungen an ein interprofessionelles Team während der Analgosedierung werden regelhaft geschult. Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer Lehrveranstaltung im Blended Learning Format, die Erfahrungswissen aufbauen und zur Reflexion über Teamarbeit im klinischen Kontext anregen soll.

Methoden: Im Rahmen des von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Projektes DEDICATE (DEveloping DIgital Concepts for individual inclined learning, just in time teaching And TEsting) werden in Zusammenarbeit von Kliniker*innen, Expert*innen aus dem Bereich der digitalen Lehre sowie Studierenden Best Practice Beispiele konzipiert, gestaltet und über das Lernmanagementsystem der Universität (LMS) zur asynchronen Vor- und Nachbereitung einer synchronen Veranstaltung vor Ort angeboten. Auf Basis ausgesuchter Lernziele aus dem NKLM werden Materialien selektiert, digital aufbereitet und im LMS zur Verfügung gestellt. Über eine App können Dozent*innen Vor-Ort-Termine (90 Minuten) anbieten und Student*innen diese buchen. Befragungen zur Veranstaltung und zum Kompetenzzuwachs untersuchen die Einsatzfähigkeit dieses Konzeptes.

Ergebnisse: Seit dem 2. Quintil des Wintersemesters 2022/2023 wird die interdisziplinär entwickelte Blended Learning Einheit für Studierende im 4. Studienjahr angeboten. Bislang haben 35 Student*innen teilgenommen. Insbesondere in den Ergebnissen der Abschlussbefragung wird eine Reflexionsleistung zur Teamarbeit dokumentiert. Ergebnisse zur Messung des Kompetenzzuwachses werden nach Abschluss jedes Studienjahres berichtet.

Diskussion: Unregelmäßig stattfindende, klinisch hoch relevante Lehr-Lern-Situationen müssen durch moderne Konzepte nutzbar gemacht werden. Ressourcen-angemessen sind dabei eine asynchrone Vor- und Nachbereitung. Das notwendige Theoriewissen soll bereits vor der Veranstaltung vermittelt werden, um den Fokus während des synchronen Unterrichtes auf den Schwerpunkt der Teamarbeit legen zu können. Durch eine Nachbereitungsaufgabe sollen Studierende von konsumierender Haltung zu nachhaltigem Lernen bewegt werden. Während erste Abschlussaufgaben ein intensives Niveau der Auseinandersetzung zeigen, ist die Implementierung in den regulären Arbeitsalltag weiterhin herausfordernd.

Take Home Messages: Zukünftige Angebote für kompetenzorientierte Lehre an Patient*innen erfordern neuartige Konzepte. Durch die Verknüpfung einer asynchronen Vor- und Nachbereitung mit einer fokussierten Veranstaltung vor Ort können praxisorientierte Lehr-Lern-Situationen Ressourcen-angemessen geschaffen werden. Weitere Untersuchungen müssen den tatsächlichen Einfluss auf die Kompetenzentwicklung zeigen.