gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Feedbackkultur im Praktischen Jahr: Eine Befragung unter PJ-Studierenden

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Kevin Kunz - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Deutschland
  • Hannah Köpper - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-03-04

doi: 10.3205/23gma210, urn:nbn:de:0183-23gma2100

Published: September 11, 2023

© 2023 Kunz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Unter Federführung des Carus Lehrzentrums „CarL“ der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden wurde in Kooperation mit den Medizinischen Fakultäten der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eine Befragung unter PJ-Studierenden an den jeweiligen Standorten durchgeführt.

Ziel war es, einen Einblick in die Feedbackkultur im PJ zu erhalten und aufzuzeigen, ob Maßnahmen zur Optimierung notwendig sind. In Freiburg wurden zusätzliche standortspezifische Fragen erhoben, auf die wir uns im Folgenden beziehen.

Methoden: Die Befragung wurde in Freiburg im April 2022 online auf der Plattform EvaSys durchgeführt. Befragt wurden alle Studierenden, die gerade ihr PJ absolviert haben. Die Einladung zur Teilnahme erfolgte per Mail. Die Teilnahme war freiwillig.

Die Daten wurden an allen drei Standorten mit einem gemeinsamen Fragebogen erhoben. In Freiburg wurde dieser durch Fragen ergänzt, in denen jeweils für die Tertiale Chirurgie, Innere Medizin und Wahlfach abgefragt wurde, wo das Tertial absolviert wurde, von wem die Studierenden Feedback erhielten, wie sie die Feedbackqualität einschätzten und wie häufig informelles Feedback gegeben wurde.

Die Rücklaufquote in Freiburg betrug 39,5% (N=44). Die deskriptive Auswertung erfolgte mit IBM SPSS Statistics (V. 28).

Ergebnisse: 47% der Befragten absolvierten das Chirurgie-Tertial an einem Lehrkrankenhaus, 33% in einer anderen Einrichtung (z.B. Lehrpraxis), 21% in einem Uniklinikum. Die meisten Feedbackgespräche fanden mit Ober- (47%) bzw. Assistenzärzt*innen (24%) und anderen Studierenden (23%) statt (Mehrfachantwort möglich). 50% der Studierenden erhielten mind. einmal informell (d.h. spontanes) Feedback. Die Feedbackqualität wurde auf einer Skala von 1=sehr schlecht bis 5=sehr gut mit 3,3 (SD=1,33) bewertet.

Das Innere-Tertial wurde meist an einem Lehrkrankenhaus (57%) oder Uniklinika (30%) absolviert. Am häufigsten gaben Ober- (72%), Assistenz- (44%) bzw. Stationsärzt*innen (28%) Feedback. 76% der Befragten erhielten mind. einmal informell Feedback. Bewertet wurde das Feedback mit 4,0 (SD=0,85).

Das Wahlfach absolvierten 46% der Befragten an der Uniklinik, 41% an einem Lehrkrankenhaus. Feedbacks gab es am häufigsten von Ober- (71%), Assistenz- (60%) oder Stationsärzt*innen (34%). 79% erhielten mind. ein informelles Feedback. Im Wahlfach wurde die Feedbackqualität im Vergleich zu den anderen Tertialen tendenziell am besten bewertet (4,1; SD=0,97).

Diskussion: Die PJ-Tertiale unterschieden sich tendenziell bei der Wahl der Einrichtung, den Feedbackgeber*innen sowie der eingeschätzten Feedbackqualität. Viele Feedbacks erfolgten informell. Zu beachten ist, dass die Zahl der informellen Feedbacks ggf. höher ausfiel, da solche ohne explizite Ankündigung häufig nicht als Feedback wahrgenommen werden [1].

Take Home Message: Die Feedbackqualität und -häufigkeit unterschieden sich in den Tertialen. Insgesamt kann die Feedbackkultur noch optimiert werden.


Literatur

1.
Bienstock JI, Katz NT, Cox SM, Hueppchen N, Erickson S, Puscheck EE. To the point: medical education reviews – providing feedback. Am J Obstet Gynecol. 2007;196(6):508-513. DOI: 10.1016/j.ajog.2006.08.021 External link