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Fragestellung/Zielsetzung: Die Thematisierung der Klimakrise hält zunehmend Einzug in unseren Alltag. Eine evidenzbasierte Beschäftigung mit der Klimakrise in der universitären Lehre ist zunehmend unumgänglich [1]. Die Auswirkungen der Klimakrise auf die menschliche Gesundheit finden hierbei vor allem im medizinischen Fokus der planetaren Gesundheit Berücksichtigung [2]. Obwohl Forderungen bestehen, ist eine strukturierte Umsetzung solcher Inhalte in definierten Curricula aktuell nicht vorhanden [3]. In diesem Zusammenhang werden auch digitale Angebote zur Problemlösung im Gesundheitswesen (z.B. Personalmangel) diskutiert.

Methoden: Die Universität Witten/Herdecke organisierte im Zusammenschluss mit Health for Future und der Ruhr-Universität Bochum im Wintersemester 2022/2023 die Online-Ringvorlesung „Digital Medicine goes Planetary Health“ mit 13 Terminen. Der Fokus der Veranstaltung, die universitätsunabhängig offen für alle Interessierten war, lag dabei auf der (digitalen) Gesundheitsversorgung, (umwelt- und technik-) ethischen Fragestellungen sowie dem Klimaschutz. Sie wurde durch Vorträge von Gästen und anschließenden Diskussionen geprägt. Durch die Veranstaltung sollten die Teilnehmenden befähigt werden, Informationen über digitale planetare Gesundheit zu verstehen und einzuordnen, sowie persönliche Konsequenzen ableiten zu können. Die Auswirkungen der Veranstaltung wurden durch eine Prä-Post-Erhebung mittels quantitativem Online-Fragebogen erhoben. Die Teilnehmenden wurden dabei um ihre Einschätzungen zu der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt (NEP-Skala), der Auswirkung der Klimakrise auf Gesundheitsprobleme, und den Möglichkeiten von Digitalisierung sowie ihrem Handabdruck gebeten. Außerdem wurde die Relevanz von digitaler planetarer Gesundheit für das eigene Studium erhoben.

Ergebnisse: Insgesamt registrierten sich 695 Personen für die Veranstaltung. Der Großteil der Teilnehmenden (91%) waren Studierende verschiedener (deutschlandweiter und internationaler) Universitäten. Überwiegend waren Studierenden der Human- und Zahnmedizin, Psychologie, Pflegewissenschaft und verwandter Studiengänge vertreten. Im Durchschnitt nahmen 257 Personen an jedem Termin teil. 215 Personen nahmen an der Prä-Erhebung teil, 105 Personen an der Post-Erhebung. Detaillierte Ergebnisse der Prä-Post-Erhebung liegen zum Kongress vor.

Diskussion: Die Ringvorlesung zeigt Perspektiven auf, wie zukünftige Lehr- und Fortbildungsangebote zu digitaler planetarer Gesundheit gestaltet und umgesetzt werden können. Dabei scheint es entscheidend, die Motivation der Teilnehmenden, Veränderungen im Sinne der Vergrößerung des eigenen Handabdrucks vorzunehmen sowie Ansätze für die nachhaltige Gestaltung ihrer (zukünftigen) Arbeitswelt aufzunehmen und umzusetzen.

Take Home Message: Lehr- und Fortbildungsangebote zu digitaler planetarer Gesundheit können einen Einfluss auf die nachhaltige Erarbeitung eigener Perspektiven haben.