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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Just the two of us – 1:1-Kontakte mit Simulationspersonen in der Online-Lehre kommunikativer Fertigkeiten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Corinna Fohler - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Studiendekanat, CoMeD, Düsseldorf, Deutschland
  • Stefanie Otten-Marré - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Studiendekanat, CoMeD, Düsseldorf, Deutschland
  • Clarissa Zimmermann - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • André Karger - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Kathrin Klein - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
  • Frauke Sareika - Medizinische Fakultät, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-31-01

doi: 10.3205/23gma162, urn:nbn:de:0183-23gma1623

Published: September 11, 2023

© 2023 Fohler et al.
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Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die Umsetzung eines Kommunikationscurriculums, welches die Lernziele des NKLM berücksichtigt und diese in Fertigkeitentrainings in möglichst kleinen Gruppen vermittelt, ist sehr ressourcenintensiv. Nicht immer stehen ärztliche Dozierende an den Fakultäten für den Kommunikationsunterricht in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Selbst in Kleingruppen mit drei bzw. sechs Teilnehmenden ist es für Studierende oft eine Herausforderung, vor ihren Mitstudierenden Gespräche mit Simulationspersonen (SP) authentisch zu führen. Die Beobachtungssituation kann mit einem gesteigerten Schamgefühl und Leistungsdruck verbunden sein. Es wurde daher eine e-Learning-Einheit zum Thema „Aufklärungsgespräch vor OP“ entwickelt, in der Studierende in einem Kursteil alleine online mit einer SP ein Aufklärungsgespräch führen.

Methoden: Anhand des Kernzyklus zur Entwicklung von Curricula und Kursen wurde eine e-Learning-Einheit konzipiert und im Prozess durch Einbezug von Expert*innen und Lehrbeauftragten sowie Studierenden evaluiert und weiterentwickelt. Zur Standardisierung des Feedbacks von Seiten der SP wurde ein spezifischer Feedbackbogen sowie ein separates Training mit diesem für die SP konzipiert. Zudem wurde ein Good-Practice-Video gedreht.

Ergebnisse: Die e-Learning-Einheit sieht zu Anfang eine theoretische Vorbereitung mit Hilfe des Moduls „Informationen vermitteln“ der Plattform DocCom deutsch vor. Es folgt eine Anwendung der erlernten Theorie anhand eines interaktiven Videos unter Einbezug des Audience Response Systems wooclap, bei dem Reflexions- und Übungsaufgaben bearbeitet werden. Im Anschluss daran findet eine 1:1 Gesprächssimulation mit einer SP über eine Videosprechstunde statt, welche nach Abschluss ein strukturiertes Feedbackgespräch enthält. Am Ende der Lehreinheit füllen die Studierenden einen Reflexionsbogen aus, um einen Abgleich ihrer Selbstwahrnehmung mit derjenigen der SP vorzunehmen und Lernprozesse zu ihren kommunikativen Fertigkeiten anzuregen. Das vorliegende Good-Practice Video dient zur Nachbereitung des eigenen Gesprächs. Nach zwei Semestern kann eine höhere Studierendenbeteiligung (über 80%) am vorliegenden Kurs im Vergleich zur Regellehre beobachtet werden.

Diskussion: Es liegt mit der vorgestellten e-Learning-Einheit ein zukunftsweisendes e-learning Format vor, welches durch die Evaluationen als lehrfördernd beschrieben werden kann und welches zudem auf weitere klinische Bereiche ausgeweitet werden soll. Das Format kann Unterricht von Dozierenden und deren Feedback nicht ersetzen, stellt jedoch eine sinnvolle Ergänzung zum Präsenzunterricht dar. Das Konzept der Lehreinheit bietet Studierenden die Möglichkeit, ihre kommunikativen Fertigkeiten zu trainieren und schließt die komplette Kohorte ein, so dass alle Studierende aktiv in diesem Modul mitarbeiten können. Es kommt so zu keiner Trennung von passiven Beobachtern und aktiven Gesprächsführenden in der Gruppe der Studierenden.