gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Wie werden Lehrangebote für Medizinstudierende zur Komplementären und Integrativen Medizin evaluiert? Ein systematisches Review zur Identifikation von Evaluationsinstrumenten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Angelika Homberg - Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Abteilung Medizinische Ausbildungsforschung, Mannheim, Deutschland
  • Kristina Flägel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • Gabriele Rotter - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Berlin, Deutschland
  • Miriam Thye - Universität Witten/Herdecke, Institut für Integrative Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung, Witten, Deutschland
  • Beate Stock-Schröer - Universität Witten/Herdecke, Interprofessionelles Graduiertenkolleg für Integrative Medizin und Gesundheitswissenschaften, Witten, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-30-05

doi: 10.3205/23gma160, urn:nbn:de:0183-23gma1603

Published: September 11, 2023

© 2023 Homberg et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Um die Lehre für den Bereich der Komplementären und Integrativen Medizin (KIM) weiterentwickeln zu können, ist es notwendig, geeignete Rahmenbedingungen, Inhalte und Methoden zu ermitteln und die Wirksamkeit der Lehre zu erfassen. Obwohl international und im deutschsprachigen Raum vielfältige KIM-Lehrangebote für Medizinstudierende existieren, werden diese bislang nicht systematisch evaluiert [1]. Zur Erhebung entsprechender quantitativer oder qualitativer Daten liegt ein Bedarf an geeigneten Evaluationsinstrumenten vor, welche bestenfalls fakultätsübergreifend eingesetzt werden können.

Methoden: Um Fragebögen zur Evaluation von KIM-Lehre zu identifizieren, wird ein systematisches Review durchgeführt. Die Literatursuche erfolgte über die Datenbanken PubMed/MEDLINE, LIVIVO, CINAHL, Scopus, Web of Science sowie Ovid/Embase. Eingeschlossen werden unter anderem Studien, in welchen ein Instrument zur Evaluation (quantitativ oder qualitativ) von KIM-Lehrangeboten für Medizinstudierende beschrieben oder bereitgestellt wird. Das Title/Abstract- und Volltextscreening wird jeweils von mindestens zwei Wissenschaftlerinnen pro Treffer verblindet über das Online-Tool Rayyan durchgeführt. Die aus den Studien extrahierten Instrumente werden im Hinblick auf ihre Qualität analysiert und, in Anlehnung an das Kirkpatrick-Modell [2] erweitert um den Aspekt der Bedarfsanalyse (Motivation, Erwartungen, Haltungen), eingestuft. Das Studienprotokoll wurde bei Prospero registriert [3].

Ergebnisse: Nach Entfernung der Duplikate wurden 1907 Studien in das Title/Abstract-Screening eingeschlossen. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass hauptsächlich selbstentwickelte, nicht validierte Fragebögen eingesetzt wurden, welche Wissen und Einstellungen oder auch die Anwendung von KIM-Verfahren und die Zufriedenheit mit den Kursangeboten erhoben. Weitere Ergebnisse werden auf der Tagung vorgestellt.

Diskussion: Um künftig eine aussagekräftige Evaluation der KIM-Lehre zu ermöglichen, sollten validierte Instrumente zur Erfassung weiterer Aspekte, wie beispielsweise den Kompetenzerwerb zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse des Review-Prozesses können einen entsprechenden Entwicklungsprozess unterstützen und Instrumente identifizieren, die an den deutschen Sprachraum angepasst und entsprechend validiert werden.

Take Home Message: Die systematische Literatursuche trägt zur Identifikation und Weiterentwicklung bereits vorhandener Instrumente bei und ermöglicht langfristig die wissenschaftlich fundierte Bewertung des Lernerfolgs von Lehrangeboten in der Komplementären und Integrativen Medizin.


Literatur

1.
Homberg A, Scheffer C, Brinkhaus B, Fröhlich U, Huber R, Joos S, Klose P, Kramer K, Ortiz M, Rostock M, Valentini J, Stock-Schröer S. Naturopathy, complementary and integrative medicine in medical education – position paper by the GMA Committee Integrative Medicine and Perspective Pluralism. GMS J Med Educ. 2022;39(2):Doc16. DOI: 10.3205/zma001537 External link
2.
Kirkpatrick D. Great Ideas Revisited. Techniques for Evaluating Training Programs. Revisiting Kirkpatrick’s Four-Level Model. Train Develop. 1996;50(1):54-59.
3.
Homberg A, Flägel K, Rotter G, Thye M, Stock-Schröer B. Instruments for evaluating courses and programs on complementary and integrative medicine. PROSPERO. 2022:CRD42022354606. Zugänglich unter/available from: https://www.crd.york.ac.uk/prospero/display_record.php?ID=CRD42022354606 External link