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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Wie sage ich was? Implementierung eines longitudinalen Kommunikationscurriculums Zahnärztliche Gesprächsführung in das Studium der Zahnmedizin

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Anke Hollinderbäumer - Universitätsmedizin Mainz, Rudolf Frey Lernklinik, Mainz, Deutschland
  • Daniel Müller-Winter - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Deutschland
  • Alexander Schmitz - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Deutschland
  • Saskia Schröger - Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – Plastische Operationen, Deutschland
  • Thekla Grötz - Universitätsmedizin Mainz, Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-22-01

doi: 10.3205/23gma110, urn:nbn:de:0183-23gma1103

Published: September 11, 2023

© 2023 Hollinderbäumer et al.
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Outline

Text

Fragestellung/Zielsetzung: Die neue Approbationsordnung für Zahnärzte und Zahnärztinnen sieht im letzten Staatsexamen (Z3), im praktischen Prüfungselement in allen vier Fächern einen Nachweis zu Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in der zahnärztlichen Gesprächsführung vor [https://www.gesetze-im-internet.de/zappro/BJNR093310019.html]. Nur wenige Fakultäten haben in das Pflichtcurriculum Lehreinheiten zur Kommunikation aufgenommen.

Ziel ist es, im Studiengang Zahnmedizin an der Universitätsmedizin Mainz ein longitudinales Kommunikationscurriculum mit der Beteiligung aller 4 klinischen Abteilungen: Zahnerhaltung, Zahnersatzkunde, Kieferorthopädie und -chirurgie zu implementieren.

Methoden: Wie wurde bisher vorgegangen und wie sehen weitere Schritte aus?

1.
Alle vier klinischen Abteilungen senden Vertreter*innen, die als Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen. Eine Medizindidaktikerin, die schon in der Humanmedizin ein longitudinales Kommunikationscurriculum erstellte, steuert den Entwicklungsprozess.
2.
Es wurden Lernziele im NKLZ gesammelt und dazu Themenbereiche definiert.
3.
Die Themenbereiche sind mit den Abteilungsvertretenden zu besprechen und es muss entschieden werden, wie diese in die bestehenden oder neuen klinischen Unterrichte zu integrieren sind.
4.
Ein Schulungsprogramm für Lehrende ist entwickelt worden, damit gewährleistet werden kann, dass alle Lehrenden die gleichen Lehrvoraussetzungen haben. Mit diesem Programm können auch neu dazukommende Lehrende nachgeschult werden.
5.
Es müssen Lehr- und Lernmaterialien für die einzelnen Unterrichte erstellt werden.
6.
Nach der letzten Lehreinheit soll eine praktische Prüfung in Form eines OSCE durchgeführt werden, hierzu müssen Materialien entwickelt werden.
7.
Evaluationsinstrumente werden ausgewählt und zu gegebener Zeit in die Unterrichte implementiert.

Ergebnisse: Am Ende des SoSe 2023 wird das longitudinale Curriculum erstellt sein. Für das SoSe 2023 werden im Wahlfach des 1. Studienabschnittes einzelne Bausteine des Curriculums in einer Pilotveranstaltung unterrichtet und evaluiert. Ergebnisse können vorgestellt werden.

Diskussion: Lehreinheiten zu Kommunikation und zu sozialen Kompetenzen in der Ausbildung der Studierenden in der Zahnmedizin sind schon lange überfällig. Der Ausbildungsfokus weg von einer rein technischen Ausbildung hin zu weiteren Rollen, die zukünftige Zahnärzt*innen erfüllen müssen ist zu begrüßen. So wird durch den demographischen Wandel die Zahl der betagten und hochbetagten Patient*innen ansteigen. Ebenso wird es eine Zunahme an kompromittierten Patient*innen geben. Berufseinsteigende Zahnärzt*innen sollten darauf vorbereitet sein, denn eine gute patientenzentrierte Kommunikation steigert die therapeutischen Outcomes, die Patient*innenadhärenz und erhöht die Zufriedenheit von Zahnärzt*innen und Patient*innen [1], [2].


Literatur

1.
Okullo I, Astrøm AN, Haugejorden O. Influence of perceived provider performance on satisfaction with oral health care among adolescents. Community Dent Oral Epidemiol. 2004;32(6):447-455. DOI: 10.1111/j.1600-0528.2004.00183.x External link
2.
Vincent C, Young M, Phillips A. Why do people sue doctors? A study of patients and relatives taking legal action. Lancet. 1994;343(8913):1609-1613. DOI: 10.1016/s0140-6736(94)93062-7 External link