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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 16.09.2023, Osnabrück

Entwicklung und weitere Optimierung eines Logbuchs für Bachelorstudierende der Physician Assistance

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sandy Kujumdshiev - Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport, Deutschland; Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Leipzig, Deutschland
  • Anja Sandrock - Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport, Deutschland
  • Martin Geller - Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport, Deutschland
  • Nick Spranger - Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport, Deutschland
  • Tobias Richter - Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport, Deutschland
  • Annette Kerckhoff - Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Osnabrück, 14.-16.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV-16-02

doi: 10.3205/23gma082, urn:nbn:de:0183-23gma0826

Published: September 11, 2023

© 2023 Kujumdshiev et al.
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Text

Fragestellung/Zielsetzung: Seit dem SS 2021 wird an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport an drei Standorten parallel ein semivirtueller B.S. Physician Assistance (PA) angeboten. Der Bachelor richtet sich an Angehörige der Gesundheitsberufe, startet jedes Semester und dauert inklusive Bachelorthesis 8 Semester (240 ECTS). Zur Charakterisierung dieses neuen Berufsbildes und der Darstellung der zu erwerbenden Kompetenzen wurde 2017 ein gemeinsames Papier von KBV und Bundesärztekammer veröffentlicht [https://gesetze.berlin.de/bsbe/document/jlr-HSchulGBE2011V28IVZ]. Auf dessen Grundlage wurde ein Logbuch für den PA-Studiengang entwickelt. Zum WS 22/23 sollte eine optimierte Version erstellt werden.

Methoden: In WS 2021/2022 und SS 2022 wurden alle PA-Studierenden und der Großteil der Dozierenden zum Logbuch befragt. Es wurde rückgemeldet, dass das Logbuch eine gute „Guideline“ für ein relativ neues Berufsbild darstellt. Die zu erwerbenden Kompetenzen sind festgelegt und auch die Erwartungen an die Praxispartner somit nachvollziehbar. Gleichzeitig wurde festgestellt, dass das Logbuch teilweise unübersichtlich gestaltet ist, es zu „fast“ Doppelungen im Inhalt kommt, eher internistische Inhalte zu kurz kommen und ein Teil der geforderten Kompetenzen selbst von Assistenzärzten kurz vor der Facharztprüfung noch nicht durchgeführt werden dürfen.

Ergebnisse: Zum WS 2022/2023 wurde den neuen Erstsemestern die Version 2 des Logbuchs zur Verfügung gestellt. Es wurde eine einheitlichere Struktur eingeführt, Doppelungen entfernt und einige körperliche Untersuchungsmethoden ergänzt. Es wurden keine inhaltlichen Aspekte entfernt, jedoch z.B. eine extra Tabellenspalte zur Begründung eingeführt, warum z.B. Narkoseeinleitung, Rea etc. nicht durchgeführt werden konnten. Die durchgeführten manuellen Fertigkeiten sind nun übersichtlicher gestaltet und können direkt gegengezeichnet werden. Je Praxismodul (insgesamt fünf) gibt es nun einen vorstrukturierten Feedbackbogen zum Ausfüllen.

Diskussion: Die zu starke Fokussierung auf nur „chirurgische“ Inhalte, die auf dem Bundesärztekammerpapier [1] basierte wurde etwas aufgeweicht, um den PAs eine spätere Spezialisierung in verschiedene Bereiche zu ermöglichen.

Außerdem sollte in strukturierter Form das Feedbackgespräch in den Praxismodulen angeregt werden.

Es gibt Kompetenzen, bei denen es unwahrscheinlich ist, dass die/der PA sie im Rahmen der Praxismodule durchführen kann, deshalb wurde neu die Möglichkeit gegeben zu erläutern, warum z.B. fünf Thoraxdrainagen und 25 Repositionen von Frakturen (unter Anleitung) nicht durchgeführt werden konnten. Zuvor kam es bei Studierenden und Dozierenden zu großer Unsicherheit, wenn klar wurde, dass bestimmte Tätigkeiten nicht absolviert werden können.

Bei reglementierten Studiengängen wie diesem müssen Vorgaben eingehalten werden.

Take Home Messages: Ein sinnvoll gestaltetes Logbuch kann ein guter Leitfaden für praktische Studienanteile darstellen und das Entwickeln einer Feedbackkultur fördern. Eine Weiterentwicklung in Richtung EPAs ist wünschenswert.


Literatur

1.
Bundesärztekammer; Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Physician Assistant – Ein neuer Beruf im deutschen Gesundheitswesen. Berlin: KBV; 2017. Zugänglich unter/available from: https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Fachberufe/Physician_Assistant.pdf External link