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Fragestellung/Zielsetzung: Zentrale Forderungen für die Weiterentwicklung des Medizinstudiums, die sich z.B. in Entwürfen der neuen ÄApprO widerspiegeln, sind der modulare Studiumsaufbau unter Aufgabe der Trennung von vorklinischem und klinischem Abschnitt sowie die Verknüpfung von klinischen und theoretischen Inhalten vom 1.-10. Semester. Für Grundlagenfächer wie die Biochemie stellt die Entwicklung interdisziplinärer Curricula mit horizontaler Integration mit den anderen Grundlagenfächern sowie vertikaler Integration mit den klinischen und klinisch-theoretischen Fächern eine Herausforderung dar. Diese besteht insbesondere in der Anordnung der Ausbildungsinhalte entlang einer Fachsystematik bei gleichzeitiger inhaltlicher Eingliederung in organ- oder themenbezogene Module.

Hier wird das Spiralcurriculum Biochemie im Brandenburger Modellstudiengang Medizin (BMM) als Beispiel für ein interdisziplinäres Curriculum mit eigener Fachsystematik in einem modularen Studiengang beschrieben.

Methoden: Die Curriculumsentwicklung erfolgte in einem interdisziplinären Prozess geleitet durch die Professur und die Mitarbeitenden des Instituts für Biochemie unter Einbeziehung der klinischen Kolleg*innen im Rahmen interdisziplinärer Modulplanungssitzungen. Die Vorgaben der Studienordnung des BMM und die Inhalte des NKLM und Gegenstandskatalogs wurden berücksichtigt. Die Evaluation erfolgte durch das Dezernat für Studium und Lehre. Zur Beurteilung des Curriculums wurde u.a. das Abschneiden der Studierenden im Progress Test Medizin herangezogen.

Ergebnisse: Das Spiralcurriculum Biochemie erstreckt sich vom 1. bis zum 10. Semester und das Fach Biochemie ist in 15 der insgesamt 32 organ- bzw. themenbezogenen Module des BMM vertreten. Es umfasst insgesamt 73 individuelle Lehrveranstaltungen (LV), wobei dem Prinzip des Z-Curriculums folgend die Mehrzahl der Biochemieveranstaltungen im 1. (35 LV) und 2. Studienjahr (18 LV) liegt und sich die übrigen 20 LV über die Studienjahre 3-5 erstrecken. Mit 38 LV finden mehr als die Hälfte als interdisziplinäre Seminare mit horizontaler (4) oder vertikaler Integration (34) statt. Im Rahmen des Beitrags werden die Abbildung der Fachsystematik und die klinische Integration an ausgewählten Beispielen aufgezeigt. Die biochemischen Inhalte werden modulübergreifend am Semesterende in MC-Klausuren sowie als OSPE-Stationen oder strukturierte mündliche Prüfungen integriert in OSCE-Prüfungen geprüft. Das Biochemie-Spiralcurriculum wird durch die Studierenden überwiegend positiv evaluiert und die Auseinandersetzung mit den biochemischen Inhalten führt zu einer Verbesserung der entsprechenden Leistungen im Progress Test.

Diskussion: Für die Entwicklung eines positiv evaluierten Biochemie-Spiralcurriculums mit eigener Fachsystematik und konsequenter vertikaler Integration, welches die zentralen Themen des NKLM/Gegenstandskatalog abbildet, ist ein interdisziplinärer Entwicklungsprozess wichtig.